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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht25. Mai 2019
«Beni national» weckt Erinnerungen
Der ehemalige Sportmoderator und Showmaster Bernard Thurnheer brachte mit seinen Anekdoten das Publikum zum Lachen.
In aller Ruhe schlenderte Bernard Thurnheer vor Beginn der Veranstaltung am Samstagabend durch den Saal. Dann nahm er gemächlich im hinteren Teil Platz, wobei der 69-Jährige, der als «Beni national» oder «Schnurri der Nation» bekannt ist, bereits da für ein persönliches Gespräch offen war.
Den Anlass mit dem ehemaligen Moderator und Sportkommentator des Schweizer Fernsehens hatte der Verein Comedy am Bergli organisiert. Es sei seine Idee gewesen, erzählte Gründungsmitglied Thomas Fischli. Er eröffnete das Abendprogramm mit den Worten: «Es ist das erste Mal, dass ich eine solche Prominenz ansagen darf.» Beni Thurnheer gelang es anschliessend in seiner Abendunterhaltung, die immer wieder von Lachern aus dem Publikum begleitet wurde, dass alle im Saal seinen Ausführungen für 90 Minuten gespannt folgten. Von unzähligen Erlebnissen aus Shows und von den grössten Sportwettkämpfen aus aller Welt wusste er zu berichten, sodass einiges zusammenkam, was sich in den vergangenen Jahrzehnten auch in der Medienwelt massgeblich verändert hatte. Die Episoden, von denen er am Samstagabend in der Aula des Schulhauses in Bergdietikon berichtete, gaben deshalb nicht nur einen Einblick in das persönliche Leben des Showmasters, sondern waren auch aus medienhistorischer Sicht lehrreich.
Von den anfänglich wenigen Sendern, die auch am Abend Unterhaltung boten, über die Einführung der Fernbedienung, die ein schnelles Umschalten ermöglichte, bis hin zur Errungenschaft des Smartphones legte er die rasante Entwicklung der Medien dar. Zudem rundeten spannende Einblicke hinter die Kulissen eines Fernsehalltags die Erzählungen ab.
Erinnerungen nach dem ABC
Das Programm war dabei so gestaltet, dass dem 69-Jährigen jeder Buchstabe im Alphabet ein Stichwort lieferte, zu dem er dann eine erzählenswerte Episode aus seiner langen Karriere schilderte. Beim Buchstaben A tauchten die Zuhörer beim Begriff «Anfang» somit gleich dort ein, wo sich Thurnheer gegen 1600 Mitbewerber durchsetzte und sich so seinen Traum, Sportreporter am Radio zu werden, verwirklichte. Ganz Europa habe er bereisen können, erzählte Thurnheer. Und am Schluss halte er wohl den Rekord von definitiv geglaubten Verabschiedungen, weil er seine Pensionierung, die er als einschneidendes Erlebnis schilderte, über zehn Jahren so gestaltete, dass er Schritt für Schritt immer weniger moderiert habe.Mit der kreativen Umsetzung holte er auch manche Erinnerung beim Publikum hervor, so etwa bei Ueli Kohler aus Bellikon. «Beni war schlicht mein Idol und hat mich über so viele Jahre und Fussballturniere begleitet», sagte er. Für ihn, ebenso wie für Besucherin Kathrin Urech, war es das erste Mal, «Beni national» live zu sehen. «Das Konzept war gewaltig und er hat mich sehr beeindruckt», sagte Christine Lehmann aus Wyden. «Thurnheer ist eine Persönlichkeit, bei der man das Gefühl hat, dass man auf Anhieb per Du ist» sagte Michel Meier zum Geschehen. So viele Sendungen habe man verfolgt, dass ein «Du» per se natürlich wirke.
Nach dem Programm hatten die Zuhörer dann die Gelegenheit, eine signierte Ausgabe von Thurnheers neustem Buch zu erwerben. «Einen speziellen Bezug zum Limmattal habe ich zwar keinen vorzuweisen, aber solche Veranstaltungen machen mir immer Freude», sagte Thurnheer zum Schluss.
Limmattaler Zeitung vom 20. Mai 2019 (Cynthia Mira)