Aktuelles: Bericht
vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht28. Mai 2020
Turnhalle im Sommer 2021 bezugsbereit
Die Bauarbeiten für die Zehn-Millionen-Turnhalle in Bergdietikon sind gestartet. Sie bietet mehr als doppelt so viel Platz wie die bisherige.
«Wir haben in Bergdietikon noch nie so viel Geld aufs Mal verbaut», begann Bauvorstand Urs Emch (SVP) seine kurze Rede am Spatenstich für die neue Turnhalle auf dem Schulgelände. Kostenpunkt: gut 10 Millionen Franken. Dass Emch gleich anschliessend kurz innehielt, war nicht etwa dem dramatischen Effekt geschuldet. Kaum hatte er angefangen zu reden, setzte sich hinter ihm ein grosser Bagger lautstark in Bewegung und löste Erheiterung aus unter den Anwesenden. Denn die Installationsarbeiten für den Bau laufen bereits seit einigen Wochen.
Vor Ort waren gestern Vormittag neben Emch auch Schulvorständin Françoise Oklé (FDP), Gemeindeammann Ralf Dörig (FDP), Schulleiter Tamer Pisirici, Mitglieder von Schulpflege und Baukommission sowie Vertreter der ausführenden Bauunternehmung Erne AG und der Hornberger Architekten AG.
Fensterfront soll zur Visitenkarte werden
Nach kurzer Zeit kehrte wieder Ruhe ein und Emch konnte seine Ausführungen fortsetzen. Geplant ist ein Bau für 9,9 Millionen Franken, der mit seiner grossen Fensterfront Richtung Tal zur optischen Visitenkarte für die Schule werden soll. 6,5 Millionen Franken sind für das Gebäude selbst vorgehen. Die Ausstattung schlägt mit gut 980’000 Franken zu Buche und für Umgebungsarbeiten sind knapp 600’000 Franken vorgesehen. Zusätzlich zum 9,9-Millionen-Kredit investiert die Gemeinde 355’000 Franken, um den Bau im Minergie-Standard zu realisieren und mit einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach auszurüsten. Produziert die Anlage überschüssige Energie, werde damit die Wärmepumpe im Schulhaus 2 gespeist, erklärte Emch.Beide Kredite wurden von den Bergdietiker Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung Ende November 2019 bewilligt. Dass die Bauarbeiten nur sechs Monate später trotz Coronapandemie bereits laufen, sei ein grosser Verdienst der Baukommission, lobte Emch. «Ich bin extrem stolz, dass ich als Gemeinderat so ein Projekt für Bergdietikon realisieren darf.»
Konzerte mit bis zu 700 Besuchern möglich
Emch bezeichnete den Neubau in seiner Ansprache als «Anderthalbfach-Turnhalle». Sie kann zur Nutzung zweigeteilt werden, aber die Fläche ist kleiner als bei einer typischen Doppelturnhalle. Das bedeutet aber nicht, dass schon bald wieder Kapazitätsengpässe drohen. Denn auch getrennt seien beide Hallenteile einzeln immer noch grösser als die bestehende Turnhalle, sagte Emch.Im Neubau wird künftig aber nicht nur Sport betrieben. Dank Bühne, Foyer und Küche soll die Halle auch für kulturelle Anlässe genutzt werden. Mit Konzertbestuhlung sollen rund 700 Besucher Platz haben. Weil mitten in der Schulanlage gebaut wird, ist die Baustelle (Webcam) für die Schülerinnen und Schüler seit der Wiederaufnahme des Unterrichts am 11. Mai zum Alltag geworden. Um vom einen Schulhaus ins andere zu gelangen, müssen sie nun jedes Mal eine Passerelle überqueren. Ein Lotsendienst sorgt dafür, dass dies geordnet vonstatten geht.
Neue Turnhalle ist das zweitletzte Puzzlestück
Die Schule Bergdietikon befindet sich in einem grösseren Umbruch. «Seit sieben Jahren wird praktisch immer irgendwo auf dem Campus gebaut», sagte Emch. Aber ewig soll die Bauerei nicht mehr weitergehen. Die neue Turnhalle sei das zweitletzte Puzzlestück der Schulerneuerung. Wenn der Bauplan mässig im Sommer 2021 fertiggestellt ist, hat die Schule keine Verwendung mehr für die bestehende Turnhalle. Sie soll abgerissen werden und zusätzlichem Schulraum weichen.Eigentlich hätten die Stimmberechtigten am 25. Juni an der Gemeindeversammlung über einen entsprechenden Projektierungskredit befinden sollen. Obwohl der Gemeinderat die Sommergmeind wegen Corona abgesagt hat, wird immer noch abgestimmt. Damit es nicht zu Verzögerungen kommt, wird am 28. Juni an der Urne über das Vorhaben befunden.
Limmattaler Zeitung vom 26. Mai 2020 (Florian Schmitz)