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Naturschutzgruppe: Bericht

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17. September 2024

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Essbare Wildkräuter rund um den Egelsee

Welches Gewächs lässt sich gut in der Küche verwenden? Welches wirkt als Heilpflanze? Und weshalb gibt es eigentlich zehn Jahreszeiten? – Eine Exkursion für alle Sinne. Und ein Rezept!

An einem schönen Maitag im Vollfrühling bzw. Frühsommer dieses Jahres nahm uns Sarah Sidler mit auf eine Kräuterwanderung rund um den Egelsee. Vollfrühling? Frühsommer? Ja, richtig gelesen, denn unsere Exkursion richtete sich nicht nach unseren vier kalendarischen Jahreszeiten, sondern nach dem sogenannten Phänologischen Kalender. Dieser umfasst zehn Jahreszeiten und richtet sich nach den wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen in der Natur.

Dies war schon mal das Erste, was wir von Sarah lernten. Als Journalistin und Rangerin hat sie sich im Verlauf ihrer Ausbildung zu Letzterem unter anderem intensiv mit dem Thema Kräuterkunde auseinandergesetzt und bietet seitdem regelmässig Exkursionen dazu an.

Es war eine Wanderung mit allen Sinnen, denn wir hielten Ausschau nach allem, was am Wegesrand wächst, versuchten selbst, einen Fund zu bestimmen, und durften dafür auch an allem riechen, Essbares probieren und Vergleiche anstellen. Zudem erfuhren wir, was sich gut in der Küche verwenden lässt und welche Pflanzen als Heilmittel wirken.

Alles aufzuführen, was wir fanden und dazu lernten, würde sicher den Rahmen sprengen, daher hier nur eine kleine Auswahl.

Scharbockskraut: Diese Pflanze hat einen hohen Gehalt an Vitamin C und wurde schon früh als Heilmittel gegen Skorbut eingesetzt – eine Krankheit, die durch Vitamin-C-Mangel entsteht. «Scharbock» ist der alte Name für Skorbut. Die frischen Blätter des Scharbockskrauts schmecken etwas scharf und lassen sich gut in Salat, Kräuterquark oder Suppen verwenden.

Spitzwegerich: Er wirkt entzündungshemmend, blutreinigend sowie schleimlösend und wird daher gern bei Atemwegserkrankungen eingesetzt. Dünstet man die Blütenknospen an, entfalten sie einen pilzartigen Geschmack. Die jungen Blätter eignen sich prima als Zutat in Salat, Kräuterquark oder Suppen.

Knoblauchsrauke – Knobli-Boost ohne Reue! Wie der Name schon sagt, passt diese Pflanze hervorragend zu Gerichten, die nach Knoblauch schmecken sollen. Der markante Atemgeruch, den Knoblauch verursacht, bleibt jedoch bei der Knoblauchsrauke aus. Ausserdem wirkt diese Pflanze harntreibend, blutreinigend und entzündungshemmend.

Brennnessel: Hier hiess es: «Mutige vor!» Aber Mut brauchte es eigentlich nicht, denn Sarah zeigte uns, wie man geschickt ein Brennnesselblatt pflücken und essen kann, ohne sich an den Härchen zu verbrennen. Man greift mit zwei Fingern ein Blatt von oben (die Härchen befinden sich nur an der Unterseite des Blattes), klappt es zusammen, faltet es dann mehrmals zu einem Päckchen und dann ab in den Mund und zerkauen. Die Brennnessel gilt als Superfood, denn sie ist reich an Vitamin C, Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen.

Breitwegerich: Diese Pflanze ist zwar nicht gut essbar, aber bekannt dafür, dass sie müde Füsse wieder munter macht. Einfach ein paar Blätter zwischen Fuss und Socke stecken, und man spürt schon bald die wohltuende und belebende Wirkung.

Geschmacksexplosionen

Den Abschluss dieser lehrreichen und spannenden Wanderung bildete ein Apéro am Egelsee, bei dem Sarah uns mit selbst gemachten Speisen aus ihrem Wildpflanzenfundus verwöhnte. So bekamen wir eine feine Brennnesselsuppe, durften Knäckebrot probieren (klingt vielleicht langweilig, war aber fantastisch) und Blätterteig, gefüllt mit einer Paste aus Gundermann, Champignons und Haselnüssen, verkosten. Die Geschmacksexplosionen, die alle drei Speisen verursachten, liessen uns nur schwer wieder aufhören zu essen.

So ging mal wieder ein sehr schöner und bereichernder Tag zu Ende. Wer mehr erfahren will und auch einmal mit Sarah unterwegs auf Wildkräutersuche sein möchte, kann sich einfach per E-Mail bei ihr melden:



Rezept für das fantastische Knäckebrot

Zutaten

  • 2 Handvoll getrocknete und zerkleinerte Brennnesselblätter oder Blätter von der Knoblauchsrauke
  • 280 g Dinkelmehl
  • 200 g Haferflocken (fein)
  • 130 g Sonnenblumenkerne
  • 120 g Kürbiskerne (fein gehackt)
  • 100 g Sesamkerne
  • 40 g Leinsamen
  • 15 g Himalaya-Salz
  • 180 ml Olivenöl
  • 720 ml Wasser (lauwarm)

Zubereitung

  • Alle Zutaten in eine grosse Schüssel geben und von Hand mischen. Nicht mit der Küchenmaschine!
  • Backofen vorheizen, Umluft auf 150°
  • Die Masse auf drei Backbleche mit Backpapier gleichmässig verteilen. Bei nur zwei Backblechen die Menge der Zutaten um 1/3 reduzieren.
  • Nach 12 Minuten Backen herausnehmen, beliebig in Quadrate schneiden, dann bei Umluft 160° 40 bis 50 Minuten fertig backen. (Die Backzeit kann je nach Backofen variieren.)

Wichtig!

  • Das Knäckebrot muss fest/hart und leicht bräunlich sein.
  • Die Lage der Backbleche zwischendurch tauschen.

En Guete!

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