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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht28. Oktober 2019
Luftmatratzenhype auf dem Egelsee
Die Gemeinde Bergdietikon setzt sich dafür ein, dass das Egelsee-Idyll erhalten bleibt. Da sich viele Badefreudige mit Luftmatratzen, Booten und Musik an den Egelsee begaben, stehen nun neue Signalisationen am Ufer.
Im Sommer tummelten sich Badefreudige auf Luftmatratzen und in Schlauchbooten auf dem Egelsee. Manche schlüpften anschliessend ins Zelt und verbrachten so noch mehr Zeit am idyllischen See in Bergdietikon. Die Informationstafeln, die Auskunft über das Schutzgebiet geben, haben sie dabei übersehen. Auf diesen hätten sie lesen können, dass auf dem Egelsee weder Luftmatratzen noch Boote erlaubt sind. Lautes Musikhören, Blumenpflücken, Campieren, Wandern abseits der Wege oder Fischen sind laut Schutzzonenreglement ebenso wenig erlaubt. Auch Drohnenflüge wurden in diesem Sommer zum Schutz der Bruttiere verboten (die Limmattaler Zeitung berichtete).
Der Hype um die Schlauchboote, wie man sie auf der Limmat sah, steckte in den letzten Jahren auch die Besucher des Egelsees an: «Die häufigste Übertretung des Reglements war das Benützen der Luftmatratzen und Schlauchboote auf dem See», sagt Patrick Geissmann, Gemeindeschreiber von Bergdietikon. Aber auch das wilde Campieren und das illegale Fischen seien immer wieder ein Thema gewesen. Deshalb stellte die Gemeinde nun drei neue Tafeln rund um den Egelsee auf. Auf diesen sind die Gebote und Verbote übersichtlich zusammengefasst und zudem in Form von Piktogrammen dargestellt. «Wir hoffen nun auf Rücksichtnahme und Unterstützung der Bevölkerung», sagt Geissmann. Das Naturschutzgebiet sei zur Ruhe und Entspannung gedacht.
Gemeinderat kann Bussen bis 200 Franken erteilen
Auf der Website der Gemeinde steht, dass die «Verstösse gegen das Reglement über den Schutz und die Nutzung im Gebiet Egelsee» auch geahndet werden müssten. Auf Nachfrage sagt Geissmann jedoch, dass bislang keine Strafe verhängt worden sei. Stattdessen habe Rudolf Vogel, der Polizeiaufseher des Egelsees, jeweils die Übertreter auf das Verbot aufmerksam gemacht und so die Lage geklärt. «Wenn es dann zu Diskussionen kam, musste die Polizei involviert werden», so Geissmann. Zu einer Busse sei es dabei allerdings noch nie gekommen. Obwohl selbst der Gemeinderat Bussen bis zu 200 Franken aussprechen könne. Wie in Zukunft die Übertretungen geahndet werden sollen, nachdem die Verbote noch besser signalisiert sind, behält sich die Gemeinde noch vor. Dass die Tafeln statt während der heissen Sommertage erst im Herbst aufgestellt wurden, hat damit zu tun, dass die Signalisation mit dem Kanton Aargau abgesprochen werden musste. Angestossen wurde der Prozess jedoch bereits vor einem Jahr. Damals gab der Polizeiaufseher die Rückmeldung, dass das Reglement am Egelsee oft übertreten werde. Nach Rücksprache mit dem Kanton konnte die Gemeinde schliesslich die Tafeln aufstellen. «Wir wollten das Projekt noch im Herbst aufgleisen», sagt Geissmann. Das sei auch eine Möglichkeit, um die Leute ein wenig auf die nächste Saison zu sensibilisieren.Der Abfall hält sich in Grenzen
Trotz der Übertretungen und neuen Verbote gibt es eine gute Nachricht. Der liegen gelassene Abfall im Naturschutzgebiet am Egelsee hat sich gegen Ende des Sommers, anders als in früheren Jahren, in Grenzen gehalten. Wohl habe es Tage gegeben, an denen der Werkhof viel habe aufräumen müssen. «Doch es war im Grossen und Ganzen in Ordnung», sagt Geissmann. Nun hofft die Gemeinde, dass durch die Signalisationstafeln wieder Ruhe im Erholungsgebiet einkehrt.Flyer «Naturschutzgebiet Egelsee» (PDF-Datei, 0,7 MB)
Limmattaler Zeitung vom 24. Oktober 2019 (Lydia Lippuner, Bild: Barbara Scherer)