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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht19. Juni 2020
Strahlrohr, Pizza und Feuerdreieck
Wegen den durch das Virus verursachten Terminengpässen überlässt es das Versicherungsamt den örtlichen Feuerwehren, ihre neuen Angehörigen selbst auszubilden. So schulte Bergdietikon anfangs Juni elf neue Feuerwehrleute in Theorie und Praxis. Ein interessanter und lehrreicher Samstag.
Am 6. Juni absolvierten sieben neue Angehörige der Feuerwehr Bergdietikon und vier Angehörige der Feuerwehr Spreitenbach ihren Einführungskurs in Bergdietikon. Bedingt durch den Corona-Lockdown konnten verschiedene Ausbildungskurse für Feuerwehren nicht mehr vom Aargauischen Versicherungsamt (AGV) durchgeführt werden. So entschied sich die Abteilung Feuerwehr, diese Kurse auf freiwilliger Basis an die örtlichen Feuerwehren zu delegieren. Das Kommando der Feuerwehr Bergdietikon hat sich entschieden, diesen Kurs mit sieben von elf neuen Feuerwehrangehörigen, welche den Basiskurs noch nicht absolvieren konnten, selbst durchzuführen. Denn nur so kann auch der hohe Stand der Ausbildung aufrechterhalten werden. Umliegende Feuerwehren im Limmattal wurden ebenfalls angefragt, und Spreitenbach hat das Angebot dankend angenommen.
Der mehrheitlich praxisorientierte Kurs vermittelt den neuen Feuerwehrfrauen und -männern die wichtigsten Grundlagen für das Feuerwehrwesen. Die Instruktionen wurden vom Kommando und den Offizieren aus Bergdietikon vorgenommen. Der Materialwart sorgte dafür, dass das richtige Material zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und – ganz wichtig auch – dass die Verpflegung stimmte.
Die erste Leiternstellung
Die drei Vormittagslektionen rund ums Schulhaus 2 (das gelbe neben dem Gemeindehaus) vermittelten Grundkenntnisse über Leitern allgemein und speziell über die Schiebeleiter. Dazu gehören natürlich auch das richtige Sichern von Personen und Lasten und die Personenrettung über eine Leiter. Die erste Leiternstellung ist für alle Beteiligten etwas Besonderes. Die geübten Instruktoren sorgten aber dafür, dass alles reibungslos klappte.Nach diesen anstrengenden drei Lektionen waren alle froh, dass das Mittagessen im Depot angesagt wurde. Die fantastischen Pizzas vom Restaurant Bergli – Tartufo – waren im Nu weg! Vielen Dank an den Pizzaiolo!
Für die «nassen» drei Lektionen am Nachmittag wurde in den mittleren Schöneberg verschoben. Den Anfang bildeten die Grundlagen zur Brandbekämpfung. An einer Feuerstelle wurde gezeigt, wie das «Feuerdreieck» funktioniert. Mit Hilfe dieses Dreiecks stellt man die Bedingungen dar, die notwendig sind, damit überhaupt ein Feuer entsteht. Wichtig ist, dass alle Bedingungen zeitlich und räumlich zusammentreffen: der Sauerstoff, der Brennstoff und die Temperatur. Für jeden, der das zum ersten Mal hört, ist das hochinteressant. Aber nach den Grundlagen wurden erst einmal die Einsatzmöglichkeiten des Tanklöschfahrzeugs (TLF) vorgeführt und erklärt. Und damit auch immer genügend Wasser vorhanden ist, wurden die Kursteilnehmer in die richtige Bedienung von Hydranten eingeführt.
Auch das Schläuchewaschen gehört dazu
Damit waren die Grundsteine für die letzte Lektion des Tages gelegt, nämlich ein Einsatz des TLF. Und das geht nur, wenn man auch etwas über den Leitungsbau versteht und wenn geübt wird, wie ein Strahlrohr zu bedienen ist.Am Schluss gehört natürlich auch das Aufräumen mit Schläuchewaschen und das richtige Rollen der Schläuche dazu. Bei der Abschlussbesprechung wurde noch einmal kurz rekapituliert. Die Kursteilnehmer haben engagiert mitgemacht und sicherlich viel gelernt. Die Stimmung untereinander war extrem gut, da war man sich einig: «Das war ein lehrreicher und interessanter Samstag.» Die Offiziere und das Kader haben diese neue Herausforderung wie «alte Füchse» gemeistert.
Man hat es schon oft gehört, und doch darf es immer wieder betont werden: Bergdietikon verfügt über eine tolle Feuerwehr mit einem hohen Standard. Sicherlich sind alle froh, wenn die Einschränkungen beim Übungsbetrieb wieder der Vergangenheit angehören. Dass der Ernstfall auch während der Coronazeit hervorragend funktionierte, lesen Sie im Bericht Einsätze unter erschwerten Bedingungen.
Redaktion, Werner Weibel