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15. April 2020

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Einsätze unter erschwerten Bedingungen

Seit dem Ausbruch der Corona-Krise hatte die Feuerwehr bereits zwei Einsätze auf unserem Gemeindegebiet. Das sind jeweils heikle Unterfangen, denn nicht immer ist es möglich, die geforderten zwei Meter Abstand einzuhalten. Doch die eigene Sicherheit ist wichtig, schliesslich können kranke Feuerwehrleute keine Brände löschen.

«Eigene Sicherheit geht vor!»

Auszug aus der schweizerischen Feuerwehr-Zeitung 118, Walter Pfammatter:

Diesen Merkspruch «Eigene Sicherheit geht vor» zitiert das Reglement Basiswissen der FKS (Feuerwehr Koordination Schweiz), Punkt 1.1, als ständigen Auftrag der Feuerwehren. Und der Satz war nie so wichtig wie heute. Wir haben eine ausserordentliche Lage. Aber wir haben immer noch eine Aufgabe, die sonst niemand erledigen kann: Feuerwehr! Wir können das Virus nicht aufhalten, aber es ist die Verpflichtung von uns, dass wir unsere Einsatzbereitschaft als Feuerwehr aufrechterhalten können. Das bedeutet nichts anderes, als dass wir zuerst und prioritär dafür verantwortlich sind, uns selbst zu schützen. Wenn wir ausfallen, können wir nicht helfen, falls unsere Mitmenschen in Not sind. Viele von uns sind mehr oder weniger von einem Helfersyndrom befallen. Wir helfen überall, auch privat und ohne Brandschutzkleidung, wenn es uns braucht. Das ist eine Stärke, die uns alle auszeichnet. Aber Vorsicht! Jede Stärke hat auch eine Seite, die schwach macht! Unsere vordringlichste Aufgabe ist es in dieser Lage, dass wir für den Feuerwehrdienst gesund bleiben.

Der Bundesrat hat in seinen Aufrufen deutlich ermahnt: «Bitte befolgen Sie die Regeln. Bleiben Sie zu Hause. Halten Sie Abstand. Wir zählen auf Sie.» Der Bundesrat hat diesen Appell an die gesamte Bevölkerung gerichtet. Die Feuerwehr vertraut den Entscheiden und Massnahmen unserer Landesregierung, und wir schützen uns!


Was bedeuten diese Worte für unsere Feuerwehr Bergdietikon konkret? Seit dem Ausbruch der Corona-Krise und den Massnahmen des Bundesrats ruht der Übungsbetrieb bis auf Weiteres. Wie und wann Übungen nachgeholt werden können, muss das Kommando je nach Situation noch ausarbeiten.

Keine Übungen, aber immer einsatzbereit

Wichtig ist aber, dass die volle Einsatzbereitschaft dank der gut ausgebildeten und hoch motivierten Mannschaft bestehen bleibt. Wenn es die Umstände wieder erlauben, werden wir in eigenem Interesse wieder an unseren Einsatzfähigkeiten arbeiten und «polieren», ganz nach dem Motto: Wir wollen weiterhin zu den Besten gehören!

Seit dem Ausbruch der Corona-Krise hatte die Feuerwehr bereits zwei Einsätze auf unserem Gemeindegebiet mit «Alarmierung Brand klein», was gleichbedeutend mit dem Ausrücken einer Alarmgruppe ist, sprich rund der halben Feuerwehrmannschaft und allen Fahrzeugen. Zur Corona-Zeit heisst das: Alle Feuerwehrfrauen und -männer halten den Abstand zueinander ein mit den Vorgaben von zwei Metern. Dies auf dem Sammelplatz der Mannschaft, beim Einsatzleiter und bei der Vorbereitung der Atemschutzeinsätze.

24. März: Schwarzer Rauch aus dem Untergeschoss

Am 24. März 2020 war die Ursache eine Ölheizung. Schwarzer Rauch machte sich im Untergeschoss breit. Die Ölheizung wurde abgeschaltet und mit dem Lüfter Frischluft in den Keller gepumpt. Die Lage war rasch unter Kontrolle und es entstand kein Sachschaden. Die Bewohner konnten sich selbstständig ins Freie begeben.

11. April: Schwelbrand im Egelsee-Gebiet

Am 11. April 2020 lautete die Alarmierung «Flächenbrand im Wald». Die Feuerwehr ist mit allen Feuerwehrfahrzeugen und 31 Personen ausgerückt. Im Wald oberhalb des Schiessgeländes hatte sich Laub von einer Feuerstelle aus entzündet und sich mit einem Schwelbrand über rund 30 mal 30 Meter (900 m2) ausgebreitet. Die grösste Herausforderung für die Feuerwehr war der Wassertransport zum Schadenplatz. Unser Tanklöschfahrzeug, mit einem Wassertank von 2600 Litern, befand sich rund 150 Meter von der Feuerstelle entfernt und konnte damit die Erstversorgung sicherstellen. Einen Wasserbeschaffungsplan für diesen Standort gibt es natürlich nicht und die Distanz zum nächstgelegenen Hydranten war zu gross, um erfolgreich Schlauchverleger und Motorspritze einsetzen zu können. So mussten mit einem Traktor und Tankanhänger rund 4000 Liter Wasser zusätzlich beschafft werden. Für die Löschung wurden letztlich 4500 Liter benötigt. Dabei wurden mehr als 600 Meter Schlauch verlegt. Mit Brandschneisen, gutem Werkzeug, genügend Wasser und dem eisernen Willen der Mannschaft konnte dieser Auftrag trotz warmen Temperaturen und vielen Schweissperlen innert zwei Stunden mit Bravour gelöst werden.

Eine der grossen Herausforderungen bleibt bei Einsätzen die anschliessende Einsatzbesprechung mit der Mannschaft. Alle Angehörigen der Feuerwehr haben nach dem erfolgreichen Einsatz das Anrecht auf eine kritikbezogene und konstruktive Besprechung, welche einen Rückblick auf den geleisteten Einsatz gibt. Unter Einhaltung der derzeitigen Vorschriften benötigt man dafür natürlich etwas mehr Platz als üblich vor dem Feuerwehrlokal.

Einmal mehr ein ganz grosses Kompliment und Dankeschön an unsere Feuerwehrfrauen und -männer für diesen tollen Einsatz. Die Feuerwehr Bergdietikon hat die Herausforderung gemeistert!

Gerade dieser Einsatz zeigt die Schwierigkeiten, mit denen die Einsatzkräfte überall zu kämpfen haben. Dazu kommt die für diese Jahreszeit ungewöhnliche Trockenheit. Auch im Aargau ist das Risiko erheblich, dass sich bei einem Grillfeuer im Wald oder am Waldrand trockenes Unterholz entzündet. Seien Sie vorsichtig: Vermeiden Sie das Anzünden von Grillfeuer. Geniessen Sie ein sogenanntes «Waldfäscht». (Dies ist keine Corona-Aktivität im Freien, sondern ein Ausdruck in Schweizerdeutsch für einen kalten Cervelat mit Senf zu Hause.)

Informationen zur aktuellen Lage bezüglich Waldbrandgefahr finden Sie auf www.waldbrandgefahr.ch/aktuelle-lage

Ihre Feuerwehr Bergdietikon



Bericht: Feuerwehr Bergdietikon

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