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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht10. Mai 2019
Goldene Säfte von Fredy Boll
Seit vielen Jahren werden die köstlichen Obstsäfte vom inzwischen 82-jährigen Bergdietiker mit Gold ausgezeichnet. Und auch seine Schnäpse sind legendär. Doch der Erfolg kommt nicht von allein. Was ist Fredys Geheimnis?
Fredy Boll von Gwinden ist mit seinen 82 Jahren immer noch aktiv in der Apfelsaft-Szene. Seit vielen Jahren wird sein Süssmost mit hohen Noten ausgezeichnet, notabene gewann er 2018 seine 10. Goldmedaille. An der letzten Schweizermeisterschaft erreichte sein Süssmost, der insgesamt mit sieben Apfelsorten aufbereitet wird, 97 von 100 möglichen Punkten und wurde zum Kategoriensieger «Apfelsaft klar» erkoren. Wer in Bergdietikon kennt diesen herrlichen Saft nicht? Nebst den rund 200 Litern Most, die für diese Prämierung benötigt werden, produzierte Fredy Boll 2018 rund 2000 Liter Süssmost.
Aber auch seine Äpfel und Birnen sind vom Feinsten. Für einen guten Apfelkuchen gibt es nichts Besseres als Fredys Boskop. Immer noch verkauft Fredy Boll an jedem Samstagvormittag seine Früchte. Allerdings geht die Ernte 2018 langsam zur Neige.
Viele kennen auch seine Schnäpse: den Williams, den Kirsch, den Gravensteiner, seine Quitten. Mit seiner Geheimmischung sind sie sehr speziell – speziell gut vor allem! Sie erfreuen sich grösster Beliebtheit. So mancher ist schon bei geselligen Stunden in Gwinden auf der Terrasse von Fredy und «an den Schnäpsen» hängen geblieben.
Viel Arbeit, auch im Winter
Bestens bekannt sind auch seine Kirschen, gross, knackig und wunderbar süss. Wie macht er das bloss? Für ihn ist wichtig, nur gute Qualität zu verwenden, die Bäume zu hegen und zu pflegen. Noch schneidet er im Winter praktisch alle Bäume allein. Er kennt sein Obst, er weiss, wann was zu machen ist.Viele wissen vielleicht nicht, dass Fredy Boll auch einen eigenen Rebberg hat. Den «Gwindener» – ein typischer Landwein – gibt es als Rotwein und als Rosé.
Die grosse Arbeit beginnt bereits im Winter. Alle Bäume müssen so geschnitten werden, dass Licht und Sonne bis ins Innere des Baums vordringen. Nur so können alle Früchte gross, reif und aromatisch auswachsen.
Bereits mit 18 Jahren absolvierte er die Ausbildung «Süss- und Gärmost» im Strickhof. Bestanden hat er diese Ausbildung mit Bravour. Die grosse Liebe zur Natur hat ihn geprägt. Angefangen von der Schneeglöggliwiese gleich hinter dem Haus bis hin zu seinem Teich am Gwindenbach.
Aus dem Nähkästchen
Der Bergdietiker Trachtenverein hat während vielen Jahren bei ihm die Moschtete gefeiert, bis keine Nachfolger mehr gefunden werden konnten. Fredy macht aber seinen prämierten Süssmost nach wie vor. Dass er seit Jahren geschätztes Mitglied und später Ehrenmitglied der Naturschutzgruppe Bergdietikon ist, versteht sich von selbst. Übrigens organisiert die Naturschutzgruppe einen Samstagvormitttag unter dem Motto «aus Fredys Nähkästchen».In früheren Jahren war er auch sehr sportbegeistert. Viele Medaillen und Auszeichnungen zeugen davon. Während der Schulzeit, um 1947, wurde im Winter auf dem Hasenberg Ski gefahren – Fredy Boll immer an vorderster Front. Im Jahre 1961 errang er an der schweizerischen Marathonmeisterschaft in Locarno sogar den 10. Rang!
Wir hoffen, dass der wunderbare Süssmost aus Gwinden noch viele Jahre Preise einheimst, und wünschen Fredy Boll für die Zukunft alles Gute. Ein grosses Dankeschön für seinen unentwegten Einsatz. Möge seine fröhliche Art uns noch lange Zeit erhalten bleiben.
Die Redaktion