Aktuelles: Bericht
vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht19. Dezember 2024
Bergdietikon zählt neu 3000 Einwohner
Die Neuzuzügerin kommt aus dem Kanton Zürich. Das passt zum Dorf, das letztmals 1984 eine Tausender-Grenze geknackt hat.
Es geht um Tausende, aber am Ende macht eine Einzelne den Unterschied: Am 1. Dezember zog Gavina Straumann nach Bergdietikon. Sie ist die 3000. Einwohnerin von Bergdietikon. Ein spezieller Moment. Tatjana Maggiulli, stellvertretende Gemeindeschreiberin und Leiterin Einwohnerdienste, gratulierte ihr. Im Namen des Gemeinderats überreichte sie ihr eine Urkunde und ein paar kleine Geschenke. Straumann ist aus einer Zürcher Gemeinde nach Bergdietikon gezogen – so wie viele andere Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger vor ihr.
In Bergdietikon – ähnlich wie in Oetwil – geht das Wachstum etwas gemächlicher zu und her als anderswo. Dies hat wohl nicht zuletzt damit zu tun, dass Einfamilienhäuser das Dorf ausmachen. Grosse Blöcke wie etwa in Spreitenbach, Dietikon und Urdorf gibt es hier kaum, von wenigen Ausnahmen wie dem Honerethof an der (rechts im Bild) einmal abgesehen.
Den 1000. Einwohner zählte Bergdietikon irgendwann in den 1960er-Jahren, so genau kann das Statistische Amt des Kantons Aargau das nicht mehr sagen. Der 2000. folgte sodann 1984. Und nun 40 Jahre später also der 3000.
Über 100 Jahre Stillstand
Früher war’s noch ganz anders. Als die Franzosen Bergdietikon 1798 von Dietikon abspalteten, lebten um die 400 Personen am Berg. Und erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts knackte das Dorf die 500er-Grenze. Der Boom, der dem Bauerndorf später den Übernamen «Beverly Hills of Limmattal» eintrug, begann hingegen erst in den 1950er-Jahren. Laut der Dorfchronik von Patrick Zehnder liessen sich ab dann «vorwiegend leitende Angestellte, die im Grossraum Zürich tätig waren, mit ihren Familien in Bergdietikon nieder». Sie hatten das nötige Kapital, um sich den Traum vom Haus im Grünen mit schöner Aussicht zu erfüllen.400 zusätzliche Einwohner bis 2038
In den nächsten Jahren dürfte das Wachstum Schritt für Schritt weitergehen. Allzu gross werden diese Schritte aber meistens nicht. Im Zuge der Erarbeitung der neuen Bau- und Nutzungsordnung (BNO) war davon die Rede, dass bis 2038 theoretisch eine Kapazität von 3700 Einwohnern erreicht werden kann, realistischer seien aber 3400. Über die neue BNO wird die Gemeindeversammlung voraussichtlich 2026 abstimmen.Der grösste Schritt wird das Land Rai sein (links im Bild), das am rutschigen Hang zwischen dem Honerethof und der Bergstrasse liegt. Hier will die Firma Implenia 120 Wohnungen bauen. Noch haben die Geologen aber kein grünes Licht gegeben. Überbaut werden soll auch das Gebiet Dünni an der Grenze zu Dietikon. Und für das Alterszentrum Hintermatt oberhalb von Kindhausen – mit 44 Pflegeplätzen und 66 Alterswohnungen – wird der Gemeinderat wohl demnächst die Baubewilligung aussprechen. Hinzu kommen Verdichtungen einzelner Liegenschaften, die bereits seit einiger Zeit zu beobachten sind.
Das Limmattal knackt eine Tausender-Grenze nach der anderen
Dass Bergdietikon nun auf 3000 Einwohner angewachsen ist und erstmals seit 40 Jahren eine Tausender-Grenze knackt, reiht sich ein in den grossen Limmattaler Wachstumsboom.Eine besonders magische Marke hat Urdorf im Jahr 2020 geknackt. Das Dorf begrüsste damals die 10’000. Einwohnerin. Zuvor hatte Urdorf in den 1990er-Jahren die 9000er-Marke geknackt.
2022 zählte Schlieren den 20’000. Einwohner. Seit dem Jahr 2000, als Schlieren noch etwas unter 13’000 Einwohner zählte, hat die Stadt somit acht Tausender-Grenzen geknackt.
Auch in Dietikon sind acht Tausender-Marken seit der Jahrtausendwende gefallen. Im Jahr 2000 fiel die 21’000er-Marke, 2021 wurden 28’000 Einwohner erreicht, weitere Tausender-Grenzen werden im Bezirkshauptort ebenfalls noch fallen. Spätestens wenn das Niderfeld dereinst überbaut ist, wird Dietikon 30’000 Einwohner zählen.
Weitere Tausender-Marken sind in den letzten Jahren in folgenden Gemeinden gefallen, wie ein Blick in die Zahlen des Statistischen Amts des Kantons Zürich zeigt: Unterengstringen begrüsste 2021 den 4000. Einwohner, Weiningen zählte 2023 erstmals über 5000 Einwohner, Uitikon hatte diese Marke bereits 2021 geknackt und Geroldswil im Jahr 2020. Birmensdorf wuchs 2022 auf 7000 Einwohner an.
Oberengstringen kann derweil schon lange praktisch nur durch Verdichtung wachsen. Seit 1970 zählt es über 6000 Einwohner, irgendwann in den nächsten Jahren dürfte hier die 7000er-Grenze fallen.
Das kleine Aesch hat seit 2009 eine vierstellige Einwohnerzahl, aktuell sind es um die 1700. Und Oetwil zählt seit 1988 über 2000 Einwohner, Ende 2023 waren es 2585. (deg)
Limmattaler Zeitung vom 14. Dezember 2024 (Text: David Egger, Archivbild: Severin Bigler)