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Kinderbetreuung: Bericht

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9. Dezember 2024

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Laut und wild und wunderbar: die Kinder der KiBe-Waldgruppe

Im Wald können die Kinder ihre Umgebung und die Natur mit allen Sinnen erfahren: das Holz ertasten, den Vögeln lauschen, barfuss den Waldboden fühlen. Auch der Zmittag wird im Wald gekocht, über dem Feuer und mit allerlei Waldkräutern. Und am Nachmittag kommt noch der Waldzwerg vorbei …

Im letzten Beitrag haben wir euch unsere KiTa-Leitung, Tamara Gygax, vorgestellt. Eines ihrer ersten Projekte, das sie bei uns in der KiBe umgesetzt hat, ist die Eröffnung unserer 5. KiTa-Gruppe, «Wald». Die Gruppe ist, wie der Name schon sagt, eine reine Waldgruppe. Sie ist im Sommer wie im Winter in der Natur, auch bei Wind und Wetter.

«Für unsere Waldkinder haben wir einen tollen Platz beim Mittenstein von einem noch tolleren Waldbesitzer bekommen», berichtet mir Tamara. Ein ganz grosses Dankeschön für diese Möglichkeit! «Hier können die Kinder, begleitet von unserer Gruppenleitung Florence, den Wald und die Natur mit allen Sinnen erleben und begreifen. Florence ist ausgebildete Fachfrau Betreuung und Freiraumpädagogin und hat bereits mehrere Jahre Erfahrung als Waldpädagogin. Sie lebt und erlebt den Wald gemeinsam mit einer Mitbetreuerin und den Kindern das ganze Jahr.» Florence hat die Waldgruppe mit sehr viel Engagement und Herzblut aufgebaut. Man merkt ihr an, dass ihr die Kinder wie auch die Natur sehr am Herzen liegen.

An sehr kalten Tagen, bei Sturm und Gewitter haben die Waldkinder einen warmen Rückzugsort im Alten Kindergarten in Kindhausen. Dort sind sie und ihre Betreuer geschützt und können sich aufwärmen. Im Garten vor dem Gebäude steht ausserdem eine Feuerschale bereit, damit auch an solchen Tagen auf dem Feuer gekocht werden kann.

Die Waldgruppe beginnt um 8.15 Uhr beim kleinen Wäldchen auf der Rückseite der KiBe. Kinder, die bereits früher eine Betreuung benötigen, werden selbstverständlich auf ihrer Stammgruppe betreut. Nach dem Morgenkreis und dem Znüniessen geht es von der Bushaltestelle Bergli mit dem Bus nach Kindhausen. Dort angekommen, läuft die Gruppe zu «ihrem» Waldplatz. Im Unteren Schönenberg gibt es einen kurzen Stopp, um von dort alle benötigen Materialien für den Tag mitzunehmen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für den Lagerplatz. Der Tagesablauf wird natürlich dem Wetter und der Jahreszeit angepasst.

Brennnessel-Risotto zum Zmittag

Im Wald wird zusammen mit den Kindern Feuer gemacht. Danach dürfen sie sich frei im Wald bewegen, sich auf der Waldrutschbahn austoben, beim Kochen mithelfen, Holz sägen oder im Rollenspiel ihrer Fantasie freien Lauf lassen.

Wer so viel tobt und an der frischen Luft ist, hat auch ordentlich Hunger und darum gibts um 11.30 Uhr auch Mittagessen. Auf dem Plan stehen Brennnessel-Risotto, selbstgebackenes Brot, Marroni, Älplermagronen und viele weiteren Leckereien, die man auf so einem Feuer im Wald zaubern kann.

Nach dem Mittagessen legen sich die Kinder auf einer Thermounterlage hin und machen eine Mittagspause. «Nach der Pause wird gespielt und getobt, und Herr Sukli (unser Waldzwerg) kommt vorbei. Er erzählt uns spannende Geschichten oder singt mit uns tolle Waldlieder», erklärt mir Florence begeistert. Danach ist es auch schon wieder Zeit zum Aufräumen. Ist alles sauber und ordentlich, marschieren alle zusammen zurück zur KiBe. Dabei gibt es viele spannende Sachen am Wegrand zu entdecken, und der Fussmarsch dauert gerne seine 45 Minuten. In der KiBe essen alle zusammen draussen Zvieri. Danach schliesst die Wald-KiTa ihre Türen für den Tag, und die Kinder werden abgeholt oder dürfen auf ihrer Stammgruppe den Tag ausklingen lassen.

Unsere Kinder im Wald: Sie dürfen laut sein, sie dürfen wild sein, sie dürfen dreckig sein, sie dürfen Kind sein!

Tamara Gygax, KiTa-Leitung Kinderbetreuung (KiBe) Bergdietikon
Melanie Jänicke, Mitglied des Vorstands




Waldpädagogik

Man könnte salopp sagen, Waldpädagogik sei «bei Wind und Wetter draussen sein – getreu dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.» Aber Waldpädagogik bedeutet vielmehr: «Im Wald vom Wald lernen».

Die Kinder können auf spielerische Weise den Wald erforschen und die Zusammenhänge in der Natur durch einen erlebnisorientierten Alltag im Wald selbst entdecken. So wird ein bunter Käfer, ein Staudamm im Bach, ein Baum mit bunten Blättern schnell zum Tagesthema. Dabei begleiten die pädagogischen Fachkräfte die Kinder, geben Infos und entdecken gemeinsam mit ihnen die Natur und den Wald, experimentieren und erforschen ihre Umgebung. Der Wald wird mit allen Sinnen erfahren: Das Holz wird ertastet, der Waldboden wird barfuss erfühlt, den Vogelstimmen wird gelauscht, Waldkräuter werden gekostet, es wird mit der Lupe unter die Baumrinde geschaut und am Baumharz gerochen.

Heute wissen wir, dass Naturkontakte eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde seelische Entwicklung von Kindern sind. Eine natürliche Umgebung verleiht ihnen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Die Kinder werden ruhiger und entwickeln mehr Gemeinschaftssinn. In der freien Natur können sie ihrer Phantasie freien Lauf lassen.

In diesem Sinn: Bis bald im Wald!

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