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2. Dezember 2024

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Kanton wollte Fussgängerstreifen entfernen

Die Bergdietiker Stimmberechtigten kennen ihre Strassen – und entscheiden, dass die gelbe Farbe bei der Bushaltestelle Bernold bleiben muss. Künftig hat es in Richtung Berg ein Velohäuschen und einen Velostreifen.

Viele, die am Morgen im Bergdietiker Gebiet den Bus in Richtung Dietikon nehmen, müssen die Strasse überqueren, um zur Haltestelle zu kommen. Gut also, dass es dort einen Fussgängerstreifen hat. Um diesen entbrannte an der Gemeindeversammlung am Donnerstag eine Diskussion – auf der einen Seite die Bergdietiker Stimmberechtigten, auf der anderen der Projektleiter, der beim Kanton Aargau das Projekt K412 verantwortet.

Die Sanierung und der Ausbau dieser engen Kantonsstrasse war das wichtigste Traktandum an diesem Abend. Konkret ging es um den Kostenanteil der Gemeinde von rund 4,1 Millionen Franken. Das Projekt an sich stiess nicht auf Widerstand. Aber: Der Kanton plante, den Fussgängerstreifen bei der Bushaltestelle im Zuge des Bauprojekts zu entfernen – und zu ersetzen durch eine Querungshilfe (auch Schutzinsel genannt).

Da die Haltestelle neu auf der Fahrbahn und nicht als Busbucht gebaut wird, sei die Sicherheit ohne Streifen gegeben. Gemäss Norm querten dort zu wenige Fussgänger die Strasse, als dass ein Streifen nötig sei.

Nur: Am meisten Fussgänger queren die Strasse wohl zur Hauptverkehrszeit, dachten sich viele Bürgerinnen und Bürger. Um den Widerstand zu brechen, gab der Projektleiter vom Kanton an der Versammlung ein Versprechen ab: Nach Ende der Bauarbeiten werde der Kanton die Situation beobachten – und doch noch einen Streifen markieren, falls die Schutzinsel-Lösung nicht funktioniere.

Das reichte den 85 anwesenden Stimmberechtigten nicht. Sie haben die Blechlawine, die sich morgens von Widen her über die K412 ins Tal ergiesst, schon oft genug beobachtet.

Bürger Michael Jablonowski stellte den Antrag, dem Kredit sei «unter der Bedingung des Beibehalts der bestehenden Fussgängerstreifen» zuzustimmen. Um diese Formulierung zu finden, wurde die Versammlung für ein paar Minuten unterbrochen, damit Jablonowski, der Gemeinderat, die Gemeindeschreiberin und der Projektleiter vom Kanton zusammensitzen konnten. In dieser Sitzung gab der Projektleiter – wenn auch ohne Begeisterung – die Zusicherung, dass der Kanton die erwähnte Bedingung erfüllen werde, falls die Versammlung sie befürworte. Und das tat sie mit grosser Mehrheit.

Voraussichtlich gibts Geld aus dem Aggloprogramm

Die weiteren Kredite im Zusammenhang mit diesem Projekt – für Strassenlampen, die neuen Bushaltestellen und Werkleitungen – von total rund 2,3 Millionen Franken wurden danach schnell genehmigt.

Dieses K412-Projekt soll ab 2026 gebaut werden. Es erstreckt sich von der bis etwas unterhalb des Ortsteils . Das Projekt bringt unter anderem einen 1,5-Meter-Velostreifen in Fahrtrichtung Berg mit sich und ermöglicht es aufgrund der neuen Strassengestaltung, dass dort auch Gelenkbusse durchfahren können. Heute ist die Strasse stellenweise so eng, dass Busse und Autos nicht aneinander vorbeikommen. Der Bund wird sich voraussichtlich mit 800’000 Franken aus dem Agglomerationsprogramm am Projekt beteiligen. Weiter genehmigte die Versammlung total 570’000 Franken für die Sanierung und Umgestaltung der unter anderem zur Schule führenden Kirchstrasse. Sie erhält neu ein Trottoir. Das braucht Platz. Darum ist künftig die ganze Kirchstrasse eine Einbahnstrasse (erlaubte Fahrtrichtung: bergwärts).

Auch genehmigt wurde der Zusatzkredit von total 645’000 Franken für die Sanierung der und das Budget mit gleichbleibendem Steuerfuss von 84 Prozent und einem Minus von gut 280’000 Franken. Zu Beginn sagte die Versammlung jeweils einstimmig Ja zu den Einbürgerungen von fünf deutschen Staatsangehörigen.

Limmattaler Zeitung vom 30. November 2024 (David Egger; Visualisierung: zvg)

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