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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht3. Oktober 2024
Hilfe! Es brennt, und keiner kommt?
Wir sind es uns gewohnt: In einem Notfall wird alarmiert, und die Einsatzkräfte sind auf dem Platz. Wir reden nur noch, wie lange dauert es, bis der Erste von der Feuerwehr auf dem Platz ist, wie lange es dauert, bis das erste Einsatzfahrzeug da ist. Aber was passiert, wenn gar nicht erst alarmiert werden kann?
Schauen wir zurück – da war doch mal die Feuerglocke. Sie hatte für gewöhnlich einen unharmonisch wirkenden Klang und musste robust sein, um dieses Sturmläuten zu übertragen. Sie musste zentral sein: im Schulhaus, im Glockenstuhl der Kirche, im Gemeindehaus. Und es brauchte jemanden, der sie dann auch läutete. Ausgelöst wurde die Glocke durch Wächter, die aufmerksam auf Anzeichen achteten, sie richtig deuteten und dann eben Alarm schlugen.
All das ist längste Vergangenheit. Heute ist das Alarmwesen ein ausgeklügeltes System mit ereignisgerechter Alarmierung der Einsatzkräfte mittels Pager oder direkt übers Handy. Innert kürzester Zeit werden die erforderlichen Einsatzkräfte mobilisiert.
Was, wenn die Technik ausfällt?
Aber wie wird informiert, wenn diese Technik ganz oder teilweise ausfällt? Wenn grossflächige Pannen im Mobilnetz auftreten? Wenn der Strom ausfällt? Genau für diesen Fall gibt es eine Notalarmierung. Mit Hilfe eines Feuerwehrhorns (Sirene) auf dem Dach des Feuerwehrdepots wird der Alarm ausgelöst. (Dieses «Cis-Gis-Horn» ist bestens bekannt, wenn mal ein Einsatzfahrzeug mit Blaulicht und Horn an Ihnen vorbeifährt.) Gleichzeitig fährt ein Einsatzfahrzeug eine vorgegebene Route durch die Gemeinde. Über Lautsprecher werden die Einsatzbefehle ausgerufen. Damit diese Notalarmierung auch allen Mitgliedern der Feuerwehr bekannt ist, müsste diese eigentlich auch periodisch beübt werden.Was man nicht glaubt: An der Einsatzübung vom 13. Juni war geplant, dass alle Angehörigen der Feuerwehr mit einem Pager-Alarm alarmiert werden, aber genau an diesem 13. Juni war ein ungewöhnlicher Grosseinsatz in Nussbaumen mit tragischem Ausgang. Dieser Einsatz band viele Einsatzkräfte im ganzen Kanton. Das Netz war entsprechende belastet, und die Einsatzzentrale in Aarau (KFA) konnte unsere geplante Übung nicht berücksichtigen und somit die Alarmierung nicht auslösen. Das Kommando musste die Entscheidung fällen, wie die Kompanie selbst alarmiert werden kann, und entschied sich für die Notalarmierung, welche auch im Ernstfall zum Zuge kommt. Das Horn auf dem Feuerwehrdepot wurde ausgelöst, und ein Fahrzeug mit Lautsprechern fuhr durch die Gemeinde.
Übung mit Notalarm
Eine Vorinformation der Bevölkerung wird eigentlich nur dann gemacht, wenn dieser Notalarm gezielt getestet wird. Aber im vorliegenden Fall war das praktisch ein «Ernstfall». Da dies lange Zeit nicht mehr beübt worden und bei der Mannschaft dementsprechend auch nicht bekannt war, hat sich gezeigt, dass statt der angestrebten 80% Anwesenheit lediglich 60% erreicht werden konnten. In einem Ernstfall wären aber genügend Einsatzkräfte da gewesen, denn bei einem Ernstfall rechnet die Feuerwehr mit 50% Anwesenheit.Manchmal helfen solche ungeplanten Situationen, Verbesserungspotential zu finden. Diese Notalarmierung wird sicherlich wieder regelmässig beübt – und dann kann auch die Bevölkerung im Voraus entsprechend informiert werden.
Der Ressortchef Feuerwehr
Das Kommando der Feuerwehr
Bericht: Feuerwehr Bergdietikon