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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht16. Juli 2024
Eine Vision für die Zukunft
Kann Kirche eine Zukunft haben? Vieles deutet darauf hin, dass dies schwierig werden könnte. Der Pastoralraum am Mutschellen hat basierend auf dem Projekt Lavendel eine Vision entwickelt, wie dies möglich werden kann.
Wir schreiben das Jahr 2034. Die letzte Seelsorgeperson hat den Pastoralraum am Mutschellen verlassen. Wann diese Stelle wieder besetzt werden kann, ist noch ungewiss. Was für manch eine Pfarrei eine Katastrophe bedeuten würde, ist am Mutschellen kein Problem. Lebendig präsentiert sich die katholische Kirche in den Pfarreien zwischen dem Reuss- und dem Limmattal. In vielen kleinen Gemeinschaften wird auf vielfältige Weise der Glaube gelebt. Gemeinsam ist man unterwegs, auch wenn es dabei konservative und progressive Gruppen gibt. Was sich früher vielleicht einmal unversöhnlich entgegenstand, ergänzt sich heute gegenseitig. Nein, für den Mutschellen ist es keine Katastrophe, dass die letzte Seelsorgeperson gegangen ist.
Diese Zukunftsszene wirkt aus heutiger Sicht wie ein schöner Traum. Und wenn aus Träumen keine Visionen werden, dann wird diese Zukunftsszene mit Sicherheit nie Realität. So entwickelte das Pastoralteam des Pastoralraums am Mutschellen basierend auf dem Projekt Lavendel die «Vision Graswurzel».
Eine lebendige Kirche, die eine Heimat für alle bietet, ist eine Sehnsucht, die das Projekt Lavendel zu Tage gefördert hat. Zugleich stecken in dieser Sehnsucht eine Vielzahl von Ideen und Interessen, wie eine solche lebendige Heimat wachsen könnte. Ganz häufig ist dabei zu entdecken, dass Menschen mit den gleichen Interessen nicht von einander wissen.
Die «Vision Graswurzel» will hier ansetzen. Wie wäre es, wenn Menschen mit den gleichen Interessen zusammenkämen? Dann könnte etwas Neues entstehen! Von unten könnten neue Gemeinschaften wachsen, die zur Lebendigkeit der Kirche beitragen. Kirche könnte neu gelebt werden in all ihren Dimensionen.
Mit dieser Vision wurde ein Schritt in die oben erträumte Zukunft gewagt. Jedoch ist jede Vision nutzlos, wenn aus ihr heraus keine Praxis erwächst. Also wurde zum Mitmachen eingeladen. Menschen mit gleichen Interessen sollten zusammengebracht werden.
Wie aus Samen Wurzeln wachsen, so entstanden dann am 29. Februar aus Interessen Ideen und aus Ideen Projekte. Etwa dreissig Menschen aus allen Orten unseres Pastoralraums wagten es, die «Vision Graswurzel» mit Leben zu füllen, und entwickelten eine Vielzahl von neuen Impulsen für unsere Kirche am Mutschellen. Und es blieb nicht nur bei Impulsen. Es wurden konkrete Projekte entwickelt, die in Interessengemeinschaften weitergedacht wurden und werden.
Aus den entstandenen Wurzel zeigen sich nun allererste zarte Grashalme. Eine Gruppe hat es sich zum Ziel gemacht, neue Impulse für Gottesdienste zu setzen. So gestaltete sie einen ersten Gottesdienst, der ganz von dieser Gruppe getragen wurde. Die Rosenkranzgruppen unseres Pastoralraums haben sich stärker vernetzt und sich zum Ziel gesetzt, mit Filmabenden Impulse für den Glauben zu setzen und die Gemeinschaft zu fördern. Mittlerweile haben sich diese zu etablieren begonnen. Und noch andere Gruppen entwickeln im Hintergrund weiter.
Damit ist die «Vision Graswurzel» noch nicht fertig. Wie jeder Gartenbesitzer weiss, braucht es einen langen Weg, bis aus einem Samen eine Wiese entsteht. Und diese will gepflegt werden. So wird es auch in Zukunft immer wieder Treffen geben, an denen Menschen zusammengebracht werden und Gleichgesinnte gefunden werden können. Aber auch ausserhalb dieser Treffen können sich Menschen mit neuen Ideen für die Kirche jederzeit beim Pastoralteam melden. Vielleicht sind ja Sie, liebe Leserin, lieber Leser, so ein Mensch.
Bericht: Katholische Kirchgemeinde