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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht24. Juni 2024
Invasiv: Die Asiatische Hornisse
Asiatische Hornissen sind invasive Neozoen. Sie gefährden die heimische Biodiversität, insbesondere Wildbienen und Honigbienen. Das Entfernen der Nester kann die Ausbreitung verlangsamen und Schäden verhindern.
Asiatische Hornissen (Vespa Veluntina) sind invasive Neozoen und stammen aus dem indochinesischen Raum. Im Jahr 2017 wurden die ersten Individuen in der Schweiz gesichtet, seit 2022 auch im Kanton Aargau. Asiatische Hornissen gefährden die heimische Biodiversität, insbesondere Wildbienen und Honigbienen.
Erkennbar sind Asiatische Hornissen an ihrem grösstenteils schwarzen Körper und an den schwarzen Beinen mit gelben Spitzen. Europäische Hornissen haben hingegen einen rotbraun-schwarzen Körper und rotbraune Beine.
Im Jahr 2004 wurde das erste Exemplar in Südfrankreich gefunden, seither hat sie sich rasch verbreitet und etabliert. Die erste Meldung in der Schweiz erfolgte 2017 im Kanton Jura, 2021 wurden die ersten vier Nester in der Schweiz gefunden, im Kanton Genf. Von dort aus breiten sich die Asiatischen Hornissen entlang des Jurarückens und des Genfersees aus. Im Kanton Aargau wurden die ersten Funde im Jahr 2022 gemeldet. Ein Jahr später wurden bereits sechs Nester gefunden und entfernt.
Im Frühling errichten die Jungköniginnen der Asiatischen Hornisse zunächst ein Primärnest, in dem sie ihre ersten Arbeiterinnen aufziehen. Diese kleinen, kugelförmigen Nester sind oft an geschützten Orten wie Hecken oder Gebäuden zu finden. Sobald das Primärnest zu klein wird, zieht das Volk im Spätsommer oder Herbst in der Regel um und errichtet ein deutlich grösseres Sekundärnest, vorwiegend in Baumkronen.
Primärnester bitte melden!
Das Entfernen von Primärnestern ist wesentlich einfacher und kann die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse verlangsamen und Schäden verhindern. Deshalb ist die kantonale Koordinationsstelle Neobiota gerade im Frühjahr auf viele offene Augen angewiesen, die Verdachtsfälle melden. Bei Verdacht oder Unsicherheit ist eine Meldung mit Foto oder Video unter www.asiatischehornisse.ch zu schicken oder den Werkhof Bergdietikon unter 044 746 31 60 oder E-Mail zu informieren. Augen offen halten, auch im Garten (z.B. Efeu).Steckbrief Asiatische Hornisse
Die Asiatische Hornisse ist an der schwarzen Grundfärbung mit einer breiten orangen Binde am Ende des Hinterleibs, an der orangen Kopfvorderseite und den gelben Beinenden zu erkennen. Die Körperlänge beträgt 17 bis 31 mm.Lebenszyklus
- Frühling: Die Königin gründet das Primärnest und beginnt, ein Volk aufzubauen.
- Sommer: Aus Platzgründen wird der Standort gewechselt, und Arbeiterinnen bauen ein Sekundärnest. Die Königin beginnt, geschlechtsreife Nachkommen zu produzieren.
- Herbst: Die Jungköniginnen paaren sich und verlassen das Nest. Die Königin inklusive das restliche Volk stirbt.
- Winter: Die Jungköniginnen überwintern an geschütztem Ort (z.B. Höhlen, Streuschicht, Baumhöhlen).
Hohes invasives Potenzial
Aufgrund des effizienten Fortpflanzungszyklusses – ein Nest kann über 300 Jungköniginnen produzieren – breitet sich die Asiatische Hornisse sehr schnell aus, in der Regel mehr als 8 km pro Jahr. Sie hat nur wenig Druck durch Fressfeinde, und die Honigbienen haben gegen sie keinen Abwehrmechanismus.Die Asiatischen Hornissen …
- ernähren sich von anderen Insekten und können so die Biodiversität beeinträchtigen;
- ernähren sich auch von Honigbienen und können so die Honigproduktion beeinträchtigen;
- können die Bestäubungsleistung beeinträchtigen;
- besitzen einen Stachel, mit dem sie stechen können. Ihr Stich ist schmerzhaft, aber nicht gefährlicher als der anderer Wespenarten, ausser für Allergikerinnen und Allergiker. Die Asiatische Hornisse verhält sich dem Menschen gegenüber bisher nicht aggressiver als die Europäische Hornisse. Es wird geraten, sich von Nestern fernzuhalten, da die Asiatischen Hornissen sensibel auf Annäherungen an das Nest reagieren.
Die Nestsuche wird durch Imkerinnen und Imker und weitere Interessierte organisiert. Mittels Triangulation und Telemetrie (Besenderung von Hornissen) wird versucht, die Nester zu lokalisieren, um sie in einem zweiten Schritt entfernen zu können.
Für die Entfernung von Nestern ist die Koordinationsstelle Neobiota zuständig. Gefundene Nester werden von Fachleuten sicher entfernt.