Aktuelles: Bericht
vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht13. November 2023
So soll das Hintermatt aussehen
Das geplante Seniorenzentrum Hintermatt erhält endlich ein Gesicht. Nach jahrelangem Rechtsstreit wird nun bald das Baugesuch öffentlich aufgelegt. Die verantwortliche Oase-Gruppe hat das Projekt erstmals detaillierter vorgestellt.
«Wenn alles nach Plan läuft, könnte das Seniorenzentrum Hintermatt den Betrieb Mitte 2027 aufnehmen», teilt die Oase-Gruppe am Freitag mit. Zudem zeigt sie nicht nur erstmals auf einer Visualisierung, wie das am oberen Rand des Bergdietiker Ortsteils Kindhausen () geplante Seniorenzentrum aussehen könnte, sondern liefert auch neue inhaltliche Details zum Projekt. Dieser Tage habe sie bei der Gemeinde Bergdietikon das Baugesuch für das Projekt eingereicht, schreibt sie weiter. Bald soll die öffentliche Auflage folgen.
Auf der Hintermatt will die Oase Gruppe moderne, hindernisfreie 1½- bis 4½-Zimmer-Wohnungen mit Serviceangebot sowie eine Pflegeabteilung mit Pflegezimmern bauen und betreiben. Insgesamt sollen 44 Pflegeplätze – davon 22 in zwei Demenzpflegeabteilungen – und 66 Alterswohnungen – davon 29 mit 2½ Zimmern – entstehen. «Wir sind bereit und wollen nun unser Projekt Oase Bergdietikon möglichst rasch realisieren», wird Elisabeth Villiger, Leiterin der Oase-Gruppe, in der Mitteilung zitiert.
Als Teil des Projekts sind auch ein Restaurant sowie Dienstleistungsangebote wie Coiffeur, Podologie und Physiotherapie vorgesehen, die allesamt öffentlich zugänglich sein werden. Das gilt auch für einen Teil des «parkähnlichen Freiraums», wie die Oase-Gruppe es nennt, zu dem ein neuer Quartierplatz gehört, der als Zentrum dient und an dem künftig der Bus halten wird.
Die Rezeption, die Dienstleistungsangebote und die Pflegeplätze sollen im Hauptgebäude direkt beim Quartierplatz entstehen. Die Alterswohnungen sind im Attika des Hauptgebäudes und in sieben Punktgebäuden im westlichen und südlichen Arealteil geplant. «Bei der architektonischen Ausgestaltung haben die Projektverfasser von Marazzi + Paul Architektur rundherum auf eine gute Einpassung in die Umgebung geachtet», schreibt die Oase-Gruppe.
Wer die langwierige, von Rechtsstreitigkeiten durchzogene Geschichte des geplanten Seniorenzentrums kennt, wird wohl etwas stutzig bei der Aussicht auf eine Fertigstellung bis Mitte 2027. Denn dafür müssten das Baubewilligungsverfahren und der Bau selbst nach Plan verlaufen. Bei der bisherigen hintergründigen Planung war das absolut nicht der Fall, weil sich im Dorf Widerstand gegen das Projekt regte.
Elf Jahre vom Arealverkauf bis zum Gestaltungsplan
Bereits 2012 stimmte die Gemeindeversammlung dem Verkauf des Hintermatt-Areals an die Oase Gruppe zu. Aber der Gestaltungsplan für das geplante Alters- und Pflegezentrum wurde erst dieses Jahr rechtskräftig, nachdem er Ende Juni 2023 vom Bundesgericht als letzte Instanz bestätigt wurde. Es war bereits das zweite Mal, dass die Gegner, die das Projekt als überdimensioniert kritisieren, ihre Beschwerden vergeblich bis vors Bundesgericht zogen. Entsprechend wäre es keine Überraschung, wenn die Gegner nun auch juristisch gegen die Baubewilligung vorgehen würden.Angesichts der Projektgeschichte verwundert es nicht, dass die Oase-Gruppe während der anstehenden öffentlichen Auflage des Baugesuchs aktiv den Austausch mit der Bevölkerung sucht. Wie sie in der Mitteilung ausführt, werden an vier Terminen Vertreterinnen und Vertreter vor Ort sein, um offene Fragen zu beantworten. An diesen Zeitfenstern wird auch ein Film gezeigt mit vertiefenden Infos zum Projekt.
Termine für Fragen
Am drei Samstagen (25. November sowie 2. und 9. Dezember) von 10 bis 12 Uhr sowie am Mittwoch, 13. Dezember von 18 bis 20 Uhr werden Vertreterinnen und Vertreter der Oase Gruppe im Bergdietiker Gemeindehaus Fragen zum Baugesuch und dem Projekt beantworten.Limmattaler Zeitung vom 11. November 2023 (flo; Visualisierung: Marazzi + Paul Architektur)