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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht23. Oktober 2023
Blut und Rauch in der Soudronic
Einmal im Jahr übt die Feuerwehr Bergdietikon im grossen Stil. Mehr als 100 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten den Einsatz. Die Feuerwehr musste auch eine verletzte Person mit einem blutverschmierten Bein aus dem Gebäude retten.
Bei der Soudronic in Bergdietikon brennt es. Ein rotes Tanklöschfahrzeug fährt auf das Firmengelände. Feuerwehrleute in Vollmontur rollen die Schläuche aus oder rücken mit Atemschutzmasken zum Gebäude vor.
Was an diesem Samstagnachmittag nach einem Ernstfall aussieht, ist die jährliche Hauptübung der Feuerwehr Bergdietikon. Mehr als 100 Besucherinnen und Besucher schauen dem Einsatz interessiert zu.
«Zuerst retten wir die Personen aus dem brennenden Gebäude und dann erst löschen wir das Feuer», erklärt Kommandant Stefan Brandenburger. Mit einem Mikrofon in der Hand kommentiert er jeden Schritt der Truppen. Eine gute Organisation sei das A und O für einen guten Einsatz. Denn so werde im Ernstfall Hektik vermieden. Aber klar: In einem Ernstfall sei der Adrenalinspiegel schon um einiges höher als bei einer Übung.
Durch das Fenster gerettet
Mittlerweile ist ein Trupp mit Atemschutzmasken über eine Seitentreppe ins obere Stockwerk eingedrungen. Dort hat es dichten Rauch. Die Räume werden systematisch nach Personen abgesucht. Und tatsächlich: Jemand ist eingesperrt, das Feuer versperrt den Fluchtweg. Eine Person ist am Bein verletzt und hinkt. Hier bietet sich nur noch eine Rettung über das Fenster an. Und schon kurvt ein Hubrettungsfahrzeug mit einer Drehleiter um die Ecke – es sind die geschätzten Kollegen von der Stützpunktfeuerwehr Dietikon.Die Feuerwehr navigiert die Drehleiter gekonnt zum Fenster. Der Verletzte wird in den Rettungskorb gesetzt und nach unten befördert, wo auch schon die Sanität wartet. Kurz danach endet die Übung, die knapp 45 Minuten gedauert hat. Zum Schluss gibt der Einsatzleiter Thomas Holdener Feedback. «Ich bin sehr zufrieden, sie haben die Übung sehr gut gemacht», sagt er.
Kleiner Postenlauf für alle
Nach der grossen Übung geht es zu einem kleinen Postenlauf hinter dem Firmengebäude. Hier dürfen die Besucherinnen und Besucher Fragen stellen. Der Zivilschutz präsentiert beispielsweise eine Drohne mit Kamera, die bei Grossbränden zum Einsatz kommt. Einen Posten weiter bei den Sanitätern gibt es einen Erste-Hilfe-Crashkurs zur Auffrischung. Und die Atemschutz-Truppe der Bergdietiker Feuerwehr erklärt, wie sie im Notfall verletzte Feuerwehrkollegen aus dem Feuer holen.Zu ihrer grossen Freude durften Kinder mit dem Feuerwehrschlauch vom Tanklöschfahrzeug ihre Treffsicherheit testen. Zum Schluss wird es noch feierlich. Vier Feuerwehrleute werden befördert: Patrick Huber und Manuel Seybold werden zu Gefreiten, Yanik Lüchinger zum Korporal und Florian Brändli zum Oberleutnant. Der Bergdietiker Gemeindeammann Ralf Dörig (FDP) gratuliert. Er sei dankbar, dass die Feuerwehr Bergdietikon zu einem sicheren Ort macht, sagt er zum Schluss, bevor es zum Apéro geht.
Limmattaler Zeitung vom 23. Oktober 2023 (Isabelle Piccand)