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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht18. September 2023
Herausfordernde Zeiten der Kirche
Mit der Veröffentlichung der Vorstudie zur Geschichte sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz sind in diesen Tagen Missstände in der Kirche klar benannt worden. Nichts kann das in der Studie aufgezeigte Versagen ungeschehen machen. Doch will die Katholische Kirche am Mutschellen sich mit all ihrer Kraft dafür einsetzen, dass die Vergangenheit aufgeklärt wird, Opfer zu ihrem Recht kommen und Missbrauch verhindert wird.
Ein Jahr lang untersuchte eine unabhängige Forschergruppe in einem Pilotprojekt die Strukturen, die es Klerikern, kirchlichen Angestellten und Ordensangehörigen ermöglichten, sexuellen Missbrauch an Minderjährigen und Erwachsenen auszuüben, und die es zugleich erschwerten, diesen aufzudecken und zu ahnden. Am 12. September wurde nun diese Studie veröffentlicht und brachte die Missstände an die Öffentlichkeit. Die Verantwortlichen der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz haben zu dieser Studie Stellung bezogen. Doch alle Studien und alle Stellungnahmen machen geschehenes Leid nicht ungeschehen. Dessen sind sich sowohl die Verantwortlichen auf den übergeordneten Ebenen wie jene vor Ort bewusst. Das Leid muss aufgearbeitet werden, die Opfer müssen zu ihrem Recht kommen und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Zugleich müssen für die Zukunft solche Fälle verhindert werden.
Die §L[kath]Katholische Kirche am Mutschellen/§L wird dazu ihre Verantwortung übernehmen. Dazu wurden in den letzten Jahren bereits Massnahmen ergriffen. Alle Angestellten müssen bei Stellenantritt einen Strafregisterauszug vorlegen. Regelmässig haben sie Schulungen zum Thema Nähe und Distanz zu besuchen, bei welchen sie bezüglich Missbrauch sensibilisiert werden. Und darüber hinaus sind alle Mitarbeitenden angehalten, auffälliges Verhalten eines der Ihren zu melden. Mit diesen Massnahmen tritt die Katholische Kirche am Mutschellen zukünftigen Übergriffen entschieden entgegen.
Ebenso wird sie bei der Aufklärung von Fällen, welche auf ihrem Gebiet stattgefunden haben sollten, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln aktiv mitwirken. Sie ermutigt Opfer von sexueller Gewalt im kirchlichen Kontext, sich zu melden. Gerne darf dies bei einer neutralen Anlaufstelle, einer der Katholischen Kirche am Mutschellen übergeordneten Stelle des Bistums sein oder mittels einer Strafanzeige bei der nächsten Polizeidienststelle geschehen.
Im Bewusstsein, dass all diese Massnahmen kein Leid ungeschehen machen, keinen Schmerz nehmen können, wird sich die Katholische Kirche auch in Zukunft ihrer Verantwortung stellen.
Anlaufstellen bei sexueller Gewalt im kirchlichen Kontext:
- Opferhilfe Schweiz (www.opferhilfe-schweiz.ch/de)
- Opferberatung Aargau (www.opferberatung-ag.ch)
- Interessengemeinschaft für missbrauchsbetroffene Menschen im kirchlichen Umfeld (www.ig-gegen-missbrauch-kirche.ch)
- Meldestelle für sexuelle Übergriffe im Bistum Basel: lic. iur. Christine Hess-Keller, Rechtsanwältin und Mediatorin SAV, 041 924 11 00,
Bericht: Katholische Kirchgemeinde