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23. Dezember 2022

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Würziges Züri Fondue aus Bergdietikon

Mit ihrem Fondue brechen sie Traditionen: Oliver Honegger, Nicolas Haeberli und Thomas Meyer verfeinern den Weihnachtsklassiker nicht nur mit Turicum Gin, sondern auch mit gerösteten Wacholder-Splittern, die dem Gericht eine rustikale Note verleihen. Produziert wird die Mischung bei Chäs & Co.

Die helle Masse blubbert. Oliver Honegger rührt fleissig im Caquelon. «Es braucht 15 Minuten, bis das Fondue bindet», sagt der 34-Jährige. Er ist Mitgründer der Turicum Distillery, die seit 2015 Zürcher Gin herstellt. In der Küche der Produktionsstätte an der Albisriederstrasse 253 in Zürich bereitet der Destillateur eines der neusten Erzeugnisse zu: Züri Fondue mit Turicum Gin.

Für die fixfertige Käsemischung spannte die Destillerie mit Thomas Meyer und Nicoals Haeberli von Züri Fondue zusammen. Die beiden Zürcher haben das Start-up vor fünf Jahren gegründet, mit dem Ziel, ein Fondue rein aus Zürcher Zutaten anzubieten. Sie verwenden dafür unter anderem Käse aus Sternenberg und vom Schnebelhorn.

Er isst sogar im Sommer Fondue

«Ich liebe Fondue und esse es auch im Sommer. Diese Saison hat mich sogar eine Wespe gestochen, als ich mit der Fonduegabel im Käse gerührt habe», sagt Honegger und lacht. Sein Lieblingsgericht verfeinert er privat schon seit einiger Zeit mit Gin statt mit Kirsch. Als Haeberli und Meyer bei ihm vergangenes Jahr anklopften, war er sofort Feuer und Flamme.

Verfeinert wurde das Züri Fondue nicht nur mit Turicum Gin, sondern auch mit gerösteten Wacholder-Splittern – der Pflanze, die dem Gin seinen typischen süsslich-würzig und bitter-harzigen Geschmack verleiht. «Der geröstete Wacholder gibt dem Fondue eine rustikale Note», sagt Nicolas Haeberli, der neben dem KäseBusiness seine eigene Grafikagentur betreibt. Auch die Bekömmlichkeit des Gerichts wird dadurch unterstützt. «Wacholder ist verdauungsfördernd und hilft bei der Bewältigung des fettigen Käses. Eine ideale Paarung also», findet Honegger.

Wacholder hilft bei der Verdauung

Die Herausforderung lag indes bei der Dosierung. «Wir setzen den Gin und den Wacholder nur dezent ein. Schliesslich soll das Produkt bei der breiten Masse ankommen und der ganze Caquelon leer gegessen werden», sagt Meyer, der hauptberuflich eine Firma für Vakuumverpackungsmaschinen leitet.

Die Kombination fand Gefallen. Die limitierte Auflage mit 400 Stück war 2021 bereits vor Weihnachten vergriffen. Dieses Jahr haben Meyer und Haeberli das Gin-Fondue fest ins Sortiment aufgenommen. Eine Packung mit 600 Gramm für zwei Personen ist für 29 Franken im Onlineshop von Züri Fondue erhältlich. Wer sicher gehen will, dass es für die Festtage einsatzbereit ist, kauft es am besten in ausgewählten Geschäften. Das Fondue gibt es unter anderem bei Globus, Bridge oder in den Läden von Berg und Tal im Zürcher Niederdorf oder in der Markthalle Im Viadukt im Kreis 5.

Produziert wird die Mischung in Bergdietikon

Produziert wird die Mischung im Auftrag von Züri Fondue von Chäs & Co, einem Käsehändler aus Bergdietikon, der den Fachhandel und die Gastronomie beliefert. «Ich freue mich, wenn wir Bilder geschickt bekommen von Feinschmeckern und Gastronomen, die das Fondue loben. Uns ist scheinbar ein guter Wurf gelungen», sagt Meyer, als er die Fonduegabel in den Caquelon tunkt. Selber könnten sie auch nicht genug davon bekommen.

«Es ist schnell gemacht und kann auch tiefgefroren ins Pfännchen befördert werden», sagt Haeberli. Er nehme die Mischung auch mal auf Wanderungen mit. «Es braucht nicht immer einen Caquelon auf dem Tisch, Winter, ein knisterndes Cheminée-Feuer und Brot, um ein Fondue zu essen.»

Der fettige Käse als Geschmacksträger

Entgegen der Tradition begleiten bei den Gründern auch Kartoffeln, Wienerli, Chili, Rosmarinessenz, Trüffel, Früchte oder gebratener Rosenkohl das Fondue. «Der fettige Käse ist Geschmacksträger, er eignet sich also gut dazu, in Kombination verspeist zu werden», sagt Honegger.

Das Fondue-Koma bleibt aus

Die drei finden es spannend, mit Traditionen zu brechen und so neue Geschmackserlebnisse zu geniessen. «Das traditionelle Westschweizer Moitié-moitiéFondue ist noch immer stark verankert. Doch wir sind der Ansicht, dass es Raum für mehr hat», sagt Honegger. Zudem biete die Version aus Zürich mit Gin einen Vorteil. Haeberli sagt mit einem Schmunzeln: «Unser Fondue ist leichter, man ist danach noch fit, um einen Spaziergang zu machen oder Weihnachtsgeschenke auszupacken.»

Bild: Fondue-Fans vereint: Oliver Honegger, Destillateur von Turicum Distillery, sowie Thomas Meyer und Nicolas Haeberli von Züri Fondue lassen sich ihr eigenes Fondue mit Gin schmecken.

Limmattaler Zeitung vom 22. Dezember 2022 (Text: Sibylle Egloff, Bild: Andrea Zahler)

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