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Aktuelles: Bericht

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6. April 2022

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Breitere Strasse und höheres Tempolimit

Die Kantonsstrasse K412 zwischen Bergdietikon und Widen soll 2024 saniert und ausgebaut werden – für mehr Sicherheit und weniger Lärm.

Sie ist eine enge Rumpelpiste: die Kantonsstrasse K412 in Bergdietikon, Rudolfstetten und Widen. Der Aargau will sie sanieren und verbreitern – und hat sie in drei Projekte aufgeteilt. Eines betrifft Widen, eines Rudolfstetten und Bergdietikon und eines nur Bergdietikon. Die beiden letzteren Projekte liegen bis 20. April im Gemeindehaus auf; sie sollen gleichzeitig umgesetzt werden. Widen kommt später.

Konkret beginnen die Pläne etwas unterhalb des Bergdietiker Ortsteils , wo von der K412 eine Zufahrt zum Unteren Schönenberg abzweigt. Hier beginnt der Tempo-50-Innerortsbereich des zentralen Ortsteils Bernold, während bei Gwinden 60 km/h gilt. «Der Strassenoberbau befindet sich in einem sehr schlechten Zustand und muss dringend saniert werden», heisst es im technischen Bericht zum Projekt. Und: «Die heutige Strasse verfügt grösstenteils über eine Strassenbreite von lediglich 5,2 bis 5,4 Metern.» Um die Sicherheit zu erhöhen, müsse die Strasse zwingend ausgebaut werden.

Eigentlich strebt der Aargau ausserorts 6,5 Meter breite Kantonsstrassen an. Da es sich aber bei der K412 um eine lokale Verbindungsstrasse mit Lastwagen-Fahrverbot handelt, wird die Strasse grundsätzlich nur auf 6,2 Meter ausgebaut. Die Abteilung Verkehr und die Sektion Verkehrssicherheit des Kantons haben dafür grünes Licht gegeben.

Mehr Sicherheit auf dem Schulweg der Bergkinder

Dort, wo die Zufahrten nach Gwinden und zum von der K412 abzweigen und ein Schulweg die Strasse quert, soll die Verkehrssicherheit stark verbessert werden – mit einer Schutzinsel in der Strassenmitte für Fussgänger und Velofahrer. Und die Zufahrt Gwinden wird so verändert, dass der Zufahrtswinkel nicht mehr so spitz ist wie heute. Ziel: mehr Übersicht.

Weiter den Berg hinauf wird der Gwindenbach, der unter der K412 verläuft, einen grösseren Bachdurchlass erhalten. Dafür werden 233 Quadratmeter Wald gerodet und nach den Arbeiten wieder aufgeforstet.

Weiter oben ist das Herzstück: die Kurve, in der 40 km/h gilt und die so eng ist, dass viele noch langsamer fahren. Die Kurve soll 6,5 Meter breit werden und neu soll Tempo 60 gelten. Da die Strasse breiter wird, wird die Böschung am bergseitigen Strassenrand noch steiler. Statt einer steilen Wiese gibt es neu eine Spritzbeton-Nagelwand. Für die Optik wird der Beton hinter einer Mauer aus Alpenkalknatursteinen versteckt. Nach der Kurve kommt der Höckler. Dort endet der Bergdietiker Projektteil und der Teil Bergdietikon und Rudolfstetten beginnt. In diesem gilt überall Tempo 80.

Doch zuerst nochmals zur Kurve, wo das Tempo erhöht wird: 60 km/h habe mehrere Vorteile, sagt Projektleiter Elmin Jelecevic. Durch das konstante Tempo gebe es weniger Beschleunigungslärm. Und: «Mit der engen Kurve, der kaputten Strasse und dem zusätzlichen Tempowechsel ist das Unfallrisiko heute höher. In Zukunft ist die Kurve viel sicherer und die Fahrzeuge können sich besser kreuzen.»

Im Projektteil Rudolfstetten und Bergdietikon, der sich bis kurz vor den Ortseingang Widen erstreckt, wird ebenfalls die Strasse verbreitert. Sie ist dort oft weniger als 5,6 Meter breit. Neu soll sie 6,2 Meter breit werden. Und die heute einspurige Brücke über den Gulibach – die Stelle ist auch als Mördergrueb bekannt – soll zweispurig und 6,95 Meter breit werden. So können sich Fahrzeuge trotz des engen Kurvenradius kreuzen.


OSM/LT

Total sind die beiden nun aufliegenden Projekte 2268 Meter lang und kosten 11,19 Millionen Franken. Davon sind rund 90’000 Franken für den Erwerb von 3200 Quadratmeter Land – viele Eigentümer sind betroffen. Stellt sich noch die Frage, wieso das Projekt, das von der Aargauer Fachstelle Fuss- und Radverkehr abgesegnet wurde, keine Massnahmen für Velos beinhaltet. Im technischen Bericht ist von einem «geringen Kosten-Nutzen-Verhältnis» die Rede und weiter oben verlaufe sowieso eine kantonale Radroute. Laut Projektleiter Jelecevic hätten Velostreifen oder ein Veloweg weitere rund 3,25 Millionen Franken gekostet und über 9000 Quadratmeter Wald und Landwirtschaftsland benötigt. «Mit der Sanierung und Verbreiterung werden die Überholvorgänge für Autos übersichtlicher und sicherer. So steigt die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, auch für Velofahrer.»

Zufahrt zum Restaurant Herrenberg trotz Sperrung

Die Bauzeit beträgt je nach Projektteil mindestens zwei und maximal drei Jahre. «Wenn keine Schwierigkeiten auftreten, schaffen wir aber alles in eineinhalb Jahren», sagt Jelecevic. Der Baustellenbereich wird für den Durchgangsverkehr gesperrt. Teile der Baustelle werden ganz gesperrt. Die Zufahrt für Anwohner und Besucher soll gewährleistet werden – mittels einspurigem Verkehr und Lichtsignalanlage. Auch Umleitungen werden teils nötig. In Bergdietikon machen sich manche Sorgen um das Restaurant Herrenberg. Die Umleitungen sind zwar noch nicht bis ins letzte Detail definiert. Laut Jelecevic wird der Herrenberg aber von Widen und von Dietikon her mit dem Auto erreichbar sein. Dafür soll es bei Teilsperrungen mindestens eine Umleitung via die Bergdietiker Ortsteile Kindhausen und Schönenberg geben.

Ohne Rechtsstreit oder dergleichen ist mit einem Baustart im Frühling oder Sommer 2024 zu rechnen. Von 2023 bis 2025 wird in Dietikon zudem die Bremgarten-Bahn auf Doppelspur ausgebaut. Der Baustellenwahnsinn geht munter weiter.

Limmattaler Zeitung vom 31. März 2022 (David Egger)

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