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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht29. November 2021
Vizepräsidentin wehrte sich: Gemeinde wechselt Spitex
Mit grossem Mehr hat die GV am Donnerstag die Zusammenarbeit mit der Spitex Spreitenbach-Killwangen beschlossen. Damit verlässt Bergdietikon die Spitex Mutschellen.
Mit grossem Mehr bei nur sechs Gegenstimmen hat die Bergdietiker Gemeindeversammlung am Donnerstagabend der Leistungsvereinbarung mit der Spitex Spreitenbach-Killwangen zugestimmt – und damit auch der endgültigen Abkehr von der Spitex Mutschellen. Diese wird per 1. Januar 2022 mit diversen anderen Spitexorganisationen aus dem Bezirk Bremgarten zur Spitex Mutschellen-Reusstal zusammengeschlossen.
Deshalb begann sich Bergdietikon, das im Bezirk Baden liegt, neu umzusehen. Und kam zum Schluss: Die richtige Partnerin ist die Spitex Spreitenbach-Killwangen. Dies wegen der Kosten – die Rede ist von rund 100’000 Franken, die sich so jährlich einsparen lassen – sowie wegen des grösseren Mitspracherechts und wegen des kleineren Betriebs. Zum Vergleich: Die neue Spitex Mutschellen-Reusstal wird ein Gebiet mit 43’000 Einwohnern umfassen, die Spitex Spreitenbach-Killwangen-Bergdietikon hingegen rund 18’000. «Das ist die richtige Grösse», sagte Sozialvorstand Paul Monn (parteilos). Roger Graf (FDP) von der Finanzkommission (Fiko) erklärte, dass die Fiko auch klar für diese Lösung ist.
Dagegen äusserte sich Helga Kaufmann. Sie war von 2001 bis 2012 Präsidentin der damaligen Spitex Bergdietikon und ist seit 2013 Vizepräsidentin der Spitex Mutschellen. «Geben Sie der Spitex Mutschellen-Reusstal eine Chance und stimmen Sie Nein», sagte sie. Der schnelle Wechsel zur Spitex Spreitenbach-Killwangen sei eine «Wurstlerei». Darauf entgegnete Monn, dass der Vertrag mit der Spitex Mutschellen wegen deren grosser Fusion sowieso auslaufe. Ausserdem hielt er fest, dass der Bergdietiker Austritt nicht zu Kündigungen führe bei der Spitex Mutschellen. Diese habe sowieso zu wenig Leute. Und die Spitex Spreitenbach-Killwangen habe ihr Stellenprozent bereits um 180 Prozent erhöht und Personal rekrutiert.
Klar ist aber auch: Bergdietikon würde eigentlich gerne bei der Regiospitex Limmattal von Dietikon, Urdorf und Schlieren mitmachen. Das geht aber nicht wegen zu grosser kantonaler Unterschiede – etwa im Abrechnungssystem. «Es gibt auch andere Bereiche, in denen wir gerne stärker mit Dietikon zusammenarbeiten würden, es aber wegen des Föderalismus nicht möglich ist», sagte Monn.
Limmattaler Zeitung vom 27. November 2021 (David Egger; Symbolbild: Raphael Rohner)