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Kinderbetreuung: Bericht
vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht17. September 2021
Nachwuchsförderung in der KiBe
Wir in der KiBe erachten es als äusserst wichtig, unseren Beitrag für die berufliche Nachwuchsförderung zu leisten. Die Ausbildung zur Fachperson Kinderbetreuung EFZ ist abwechslungsreich und bietet viele spannende Herausforderungen. Und gerade hat bei uns auch ein junger Mann seine Lehre in diesem «Mädchenberuf» begonnen!
Ein bisschen singen, spielen und ab und zu Windeln wechseln und Nase putzen – was kann dabei schon schwierig sein? Weit gefehlt! Ganz so einfach ist es bei Weitem nicht: Die familienergänzende Kinderbetreuung ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe mit grosser Verantwortung.
Eine abwechslungsreiche und spannende Ausbildung
Die berufliche Grundausbildung zur Fachperson Betreuung, Fachrichtung Kinder EFZ – kurz FaBe Kind EFZ – dauert drei Jahre. Das theoretische Wissen für diesen Beruf erlernen die angehenden Betreuer an der Berufsfachschule. Im ersten und zweiten Lehrjahr sind dies jeweils zwei Tage pro Woche, im dritten Lehrjahr ein Tag. Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während oder nach der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.Fachpersonen Betreuung arbeiten neben familien- und schulergänzenden Einrichtungen für Kinder auch in Wohn- und Tagesstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen sowie in stationären und ambulanten Unterstützungsangeboten für Menschen im Alter. Sie betreuen Menschen in verschiedenen Alltagssituationen, strukturieren ihren Tagesablauf und begleiten das Zusammensein. Bei ihrer Arbeit beziehen sie stets die Fähigkeiten und Möglichkeiten der betreuten Menschen mit ein. Im Bereich Kinderbetreuung ist die ganzheitliche Entwicklung der Kinder zentral. Dazu zählen sprachliche, geistige und motorische Fähigkeiten, das Sozialverhalten und die Persönlichkeit. Fachpersonen Kinderbetreuung gestalten den Alltag alters- und situationsgerecht mit geleiteten Abschnitten und freiem Spiel, Einzel- und Gruppenaktivitäten. Sie ermöglichen den Kindern, vielfältige Lernerfahrungen zu machen, sich individuell zu entfalten und sich gleichzeitig in der Gruppe zurechtzufinden.
3–2–1–1: Vier Auszubildende, fünf bereichernde Charaktere
Fangen wir von hinten an, ist unsere Küchenchefin Ladina die Erste bzw. die Fünfte im Bunde der Lernenden – sie hat in diesem Jahr das Validierungsverfahren begonnen und die ergänzende Ausbildung zur Erlangung des EFZ Fachperson Kinderbetreuung in Angriff genommen. Toi toi toi, Ladina – du schaffst das!Weiter geht es mit Mariama, unserer humorvollen, spontanen und loyalen Lernenden im 3. und letzten Ausbildungsjahr. Der Umgang mit Kindern lag ihr schon immer, deshalb hat sie sich schon früh überlegt: Warum nicht das zum Beruf machen, was ich gerne mache? In der abwechslungsreichen Ausbildung zur Kinderbetreuungsfachperson schätzt sie die Hilfsbereitschaft der Kollegen und auch den Kontakt zu den Eltern. Ende September darf sie, wie jeweils alle Lernenden im 3. Lehrjahr in der KiBe, ihr Projekt mit der KiBe-Vernissage abschliessen. Nebst der Durchführung ist sie für die gesamte Planung des Anlasses verantwortlich. Schon jetzt dürfen wir gespannt sein auf viele bunte und kreative Mal- und Bastelarbeiten der KiBe-Kinder.
Unsere Nummer 2 ist die spontane, abenteuerlustige und liebevolle Lea im 2. Ausbildungsjahr. Sie besitzt Eigenschaften, die sie in ihrem Alltag in der KiBe, aber auch in ihrer Freizeit als Pfadileiterin von Kindern zwischen 3 und 6 Jahren zeigen und einsetzen kann. Inspiriert für die Ausbildung hat sie ihre Mutter, der sie noch während ihrer Schulzeit ab und an im Kindergarten helfen durfte. Lea war von Anfang an von diesem Beruf begeistert – nicht zuletzt, weil sie die Entwicklung der Kinder, vor allem der Kleinkinder, sehr interessant und spannend findet. Ihr schönstes Projekt bis jetzt: das Abschiedsfest für unsere neuen Kindergärtner des Schuljahrs 2021/22. Mit einem von ihr von A bis Z organisierten Abschiedsfest hat sie im Juli die kleinen «Grossen» auf diesem wichtigen Schritt begleitet.
Sharanki, kurz Shara, ist soeben bei uns ins 1. Lehrjahr gestartet. Wir konnten sie zuvor schon in ihrem einjährigen Praktikum als geduldige, einfühlsame und gerechte Person kennenlernen. Sie hat es sehr geschätzt, dass sie in ihrem Praktikumsjahr die verschiedenen altersgemischten Gruppen in der KiBe und damit auch die vielen Facetten des Berufs kennenlernen durfte. Eine tolle Möglichkeit herauszufinden, dass dieser Beruf genau das Richtige für sie ist. Als Ausgleich zum lauten aber eindrucksvollen Leben in der KiTa tanzt sie in ihrer Freizeit sehr gerne und nimmt an Tanzkursen teil.
Unser Jüngster in der KiBe-Familie ist Simon. Herzlichen willkommen! Er hat im August ebenfalls seine Ausbildung im 1. Lehrjahr begonnen. Dass er gerne im Kontakt mit anderen Menschen ist, zeigen seine Hobbys: Er geht in die Pfadi und leitet in seinem Turnverein das Training für Kinder im Alter von 10 bis 12 Jahren. Da ihm das Betreuen von Kindern sowie die damit verbundenen Arbeiten (u.a. Aktivitäten vorbereiten und mit den Kindern durchführen) sehr viel Spass machen und er schon im Kindesalter durch seine Eltern die soziale Berufswelt kennenlernen konnte, lag es für ihn nahe, eine Ausbildung zum Kinderbetreuungs-Fachmann zu machen. Simon besucht nebst der Berufsfachschule aktuell an einem weiteren Tag in der Woche die Berufsmaturitätsschule.
«Was? Du lernst einen Mädchenberuf?!»
Die Ausbildung zur Fachperson Kinderbetreuung EFZ ist abwechslungsreich und kreativ. Viele spannende Herausforderungen erwartet die Lernenden während ihrer Ausbildung. Auch wenn die Kinderbetreuung in der Familie längst nicht mehr nur Frauensache ist, sind Männer immer noch eine Seltenheit in diesem frauendominierten Beruf. Es hat sich viel getan in den vergangenen Jahren, und so wählen heute immer mehr Männer den Beruf des Kinderbetreuers. Der Anteil in Kinderbetreuungseinrichtungen bleibt aber sehr klein: Nur knapp fünf Prozent aller Betreuungspersonen in Schweizer Kindertagesstätten sind männlich. Uns freut es daher umso mehr, dass wir mit Simon nun einem jungen Mann die Möglichkeit zum Erlernen dieses Berufs bieten können. Wir sehen es als grosse Bereicherung, dass wir den Kindern die Möglichkeit geben können, auch mit männlichen Bezugspersonen Zeit zu verbringen und von ihnen zu lernen.Um Vorurteilen und Vorverurteilungen zu diesem Beruf entgegenzuwirken und Männern den Einstieg in die Betreuung zu erleichtern, gibt es wertvolle Projekte wie «Maki – mehr Männer in der Kinderbetreuung», welche vom Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen, dem Branchenverband kibesuisse und dem Eidgenössischen Büro für Gleichstellung von Frau und Mann lanciert und unterstützt werden.
Money, Money, Money … nein, deswegen tun wir es nicht!
Nur ein Betrieb, der über ausreichend qualifiziertes und motiviertes Personal verfügt und dieses auch fair entlöhnt, kann den Anspruch nach umfassenden, professionellen und pädagogisch wertvollen Betreuungsangeboten gerecht werden.Wir in der KiBe erachten es als äusserst wichtig, unseren Beitrag für die berufliche Nachwuchsförderung zu leisten, und bilden dementsprechend jedes Jahr Jugendliche zu Fachpersonen Betreuung, Fachrichtung Kinder EFZ (Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis), aus.
Interessierten SchülerInnen bieten wir die Möglichkeit, einige Tage bei uns zu schnuppern und einen ersten Einblick in den Alltag eines Betreuers zu bekommen. Um diese Eindrücke zu vertiefen und den Beruf vor dem Unterzeichnen eines Lehrvertrags besser kennenzulernen, bieten wir jedes Jahr eine einjährige Praktikumsstelle an.
Nicht nur die angehenden Lernenden sollen sich sicher sein – auch wir in der KiBe wollen sichergehen, dass es für beide Seiten stimmt. Die «richtige» Person an Bord zu haben, ist uns zum Wohl unserer Schützlinge und des gesamten Teams sehr wichtig. Denn die kleinen Mitmenschen haben sehr feine Antennen und merken sofort, wenn im Team etwas nicht stimmt. Ein absolutes «No Go» bei uns ist es aber, dass ein Praktikum ohne Aussicht auf eine Lehrstelle angeboten oder ein Praktikum nach einem Jahr nochmals verlängert wird.
Und was bekommen die Praktikanten und Lernenden ausser Wissen und Erfahrung dafür? Für eine Praktikumsstelle wird ein Lohn von mindestens 700 Franken empfohlen – die KiBe liegt hier mit der Bezahlung deutlich darüber. Bei der Entschädigung von Lernenden halten wir uns an die Lohnempfehlungen von Savoirsocial, der schweizerischen Dachorganisation der Arbeitswelt Soziales, sowie OdA GS Aargau AG, der Organisation der Arbeitswelt Gesundheit & Soziales des Kantons Aargau.
Wer mehr zum Thema erfahren möchte oder gegebenenfalls selbst Interesse an einer Ausbildung hat oder jemanden kennt, der jemanden kennt … darf sich gerne an uns wenden oder auch ganz ungeniert unsere Lernenden bei der nächsten Gelegenheit ansprechen.
Sandra Parolini, Geschäftsleiterin
Melanie Jänicke, Mitglied des Vorstands