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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht18. August 2021
Die Metzgete fällt auch in diesem Jahr Corona zum Opfer
Die Dorfgemeinschaft Bergdietikon sieht keine Chance, den Traditionsanlass in einem vernünftigen Rahmen durchzuführen. Denn ohne weitere Lockerungen wäre rund die Hälfte der Plätze verloren gegangen.
Noch Ende Mai war man bei der Dorfgemeinschaft Bergdietikon zuversichtlich, die Metzgete am 24. und 25. September durchführen zu können. Diese Hoffnung hat sich inzwischen zerschlagen. Der Anlass muss zum zweiten Mal in Folge abgesagt werden, wie die Dorfgemeinschaft in einer Mitteilung schreibt.
«Die Entwicklung der Pandemie war so, dass weitere Lockerungen im Raum standen. Leider gab es in den vergangenen Wochen eine Kehrtwende, sodass der Bundesrat letzte Woche keine Lockerungen bekannt gab und auf den September vertröstete», heisst es in der Mitteilung. Damit habe sich das Risiko nun aber stark erhöht. Ohne Lockerung des bestehenden Schutzkonzepts sei es leider nicht möglich, die Metzgete einigermassen wirtschaftlich durchzuführen. Denn rund die Hälfte der Plätze wäre verloren gegangen. «Wir haben verschiedene Szenarien durchgespielt, aber keines konnte überzeugen. Die Risiken blieben einfach zu gross», heisst es im Schreiben weiter.
Zudem sei die Frage aufgekommen, ob auch alle Helfer unter diesen Umständen bereit wären, mitzumachen. Für die Metzgete dürfe die Dorfgemeinschaft auf rund 100 Helfer zählen. Nur schon der Ausfall von 25 Helfern hätte da einen sehr grossen Einfluss. Als Folge dieser Überlegungen habe man nun schweren Herzens entschieden, die Metzgete auch dieses Jahr ausfallen zu lassen. Man hoffe nun, wenigstens das Hallengrümpi am 30. Oktober und die Waldweihnacht am 11. Dezember wie geplant durchführen zu können.
Die Metzgete in Bergdietikon ist ein Anlass mit langer Tradition. Am 25. und 26. Oktober 1976 fand sie erstmals statt. Und zwar in der Brunnenschür in Kindhausen. Ursprünglich dazu gedacht, das Defizit der Renovation des Dorfbrunnens zu decken, war sie ein grosser Erfolg.
Und so beschloss die kurz zuvor gegründete Dorfgemeinschaft, die damals noch Dorfgemeinschaft Kindhausen hiess, die Metzgete zur jährlichen Veranstaltung zu machen. Sie wurde rasch zu einem wichtigen Treffpunkt für Jung und Alt. Das änderte sich auch mit dem Umzug in den Werkhof nicht, auch wenn es einige Besucherinnen und Besucher anfänglich nicht mehr so heimelig fanden. Die Ambiance der Brunnenschür liess sich nicht ersetzen. Im Werkhof wurde dennoch eine sehr schöne Alternative geschaffen.
Limmattaler Zeitung vom 18. August 2021 (liz); Bild: Die Metzgete der Dorfgemeinschaft Bergdietikon hat Tradition und ist auch bei jungen Besuchern beliebt. (Foto: Christian Murer)