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Kinderbetreuung: Bericht
vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht28. Juli 2021
Die Kinderbetreuung aus Kinderaugen
Wussten Sie, dass Mayas Lieblingsbeschäftigung in der KiTa «Frauen knuddeln» ist? Und für Isabella, 4,5 Jahre, das gelbe Auto im KiTa-Lichthof aktuell das absolute Highlight? Das und noch viel mehr haben Tamara und Laura erfahren, als sie sich an einem Freitag Ende Mai die KiBe ganz privat von ihren Schützlingen zeigen liessen.
Tamara Mumenthaler, KiTa-Gruppenleiterin, hat fünf Fast-Kindergärtner spielerisch in Gruppen- und Malinterviews für uns befragt. Neun unserer Hort-Kinder zwischen 5 und 11,5 Jahren brachten gegenüber Laura Fehl sehr bewegend zum Ausdruck, was sie an der Betreuung schätzen, und redeten offen über ihre Ideen und Wünsche. Unsere Hort-Gruppenleiterin gesteht: «Ich war total gespannt auf die Antworten der Kinder. Aber es tat gut zu hören, dass es den Kindern bei uns gefällt und sie gerne zu uns kommen.»
«Wenn die Frauen schimpfen, weil manche Kinder immer Quatsch machen», das gefällt sowohl Leandro als auch Mia, beide bald 8-jährig, weniger. Und Leandros Bruder Nicolas, 5 Jahre, ergänzt: «Dann ist es auch manchmal so laut, das mag ich nicht!» Diese Antwort erstaunt Laura nicht, denn es kann im Hort durchaus auch laut, wild und bunt zu- und hergehen. In solchen Momenten ist der Essraum dann ein willkommener Rückzugsort. Dort wird zum Beispiel gemalt, gebastelt oder Gesellschaftsspiele gespielt. Und Laura MUSS mitmachen – vor allem, wenn wieder eine Runde SKYJO angesagt ist. Die neunjährige Giulia verrät uns, dass genau das ihr Lieblingsort ist und sie es super findet, wenn sie dort mit Laura spielen kann.
Noelia ist besonders gerne draussen, weil man dort viele verschiede Sachen spielen kann. «Und im Winter, wenn es Schnee hat, ist es ganz besonders schön», verrät die fast 9-Jährige. Auch Destinée (6,5) ist gerne draussen an der frischen Luft, besonders, um zu klettern. Die 11,5-jährige Salomé sieht es eher pragmatisch und geht gerne raus, weil sie da – Corona lässt grüssen – keine Maske tragen muss. So oder so: Die Bewegung im Freien ist für alle ein toller Ausgleich zum Stillsitzen und Lernen im Klassenzimmer.
Vielfalt ist Trumpf
Für Mia und Elia (8,5) ist es das Beste am Hort, dass so viel Kinder da sind, mit denen man spielen kann, dass man neue Freunde findet und sich aussuchen kann, was man machen möchte, und dass die Betreuerinnen mitspielen. Während die einen gerne basteln, malen und Bügelperlen stecken, toben sich andere lieber im Gumpizimmer aus – nicht nur Lio (bald 4) und Maya (4,5) lieben es. Auch die KiTa-Mädchen Finja und Isabella (Bild) sind hier voll in ihrem Element und kaum zu bremsen. Für die fast vierjährige Vivienne ist die Rutschbahn im Garten besonders toll, weil die – Mamas und Papas bitte nicht ganz so genau weiterlesen – «soooo schnell» ist, erzählt sie. Leandro und sein Bruder Nicolas lassen es oft etwas ruhiger angehen: Ihnen gefallen vor allem die Lego, mit denen sie sich stundenlang verweilen können. Auch Finja (bald 4) liebt es, mit Lego zu bauen. Am liebsten macht sie das in der «Bauecke», wo sie die bunten Steine zu tollen Pyramiden stapeln kann. Und wenn dann auch noch «Beautytime» ist in der KiTa und die Fingernägel angemalt werden, dann ist die Welt in bester Ordnung. An Abwechslung mangelt es, wie es scheint, nicht: Die vielen verschiedenen Materialien und Spielmöglichkeiten drinnen wie draussen schätzen die Kinder sehr.Bällebad und Discokugel?
Schöne heile Welt? Nein, natürlich nicht nur: Viele grosse und kleine Wünsche und tolle Ideen für «ihre KiBe» haben unsere Schützlinge natürlich auch. (Vorstand, Gemeinderäte und das KiBe-Leitungsteam: ab jetzt bitte besonders aufmerksam weiterlesen!)Unsere Alessia, 5 Jahre alt, hätte gerne ein Schloss mit Prinzessinnenfiguren zum Spielen. Sollte machbar sein, oder? Bei Giulias Wunsch wird es da schon etwas kniffliger: Sie hätte gerne eine grössere Terrasse mit einer Hüpfburg – als Alternative ginge auch das Trampolin, das Mia und Elia sich wünschen –, ein Bällebad für jeden und, ganz besonders wichtig: ein Zuckerwattestand. Destinée fände einen Fernseher im Spielraum toll und ein Bett für jeden, so dass man sich auch mal hinlegen kann. Ausserdem hätte sie gerne einen Pool. Wie gross er sein soll, haben wir vergessen nachzufragen – sorry. Etwas einfacher umzusetzen ist da der Wunsch von Salomé nach mehr Mitbestimmung beim Essen. Auch der Wunsch nach einem Mikrofon oder einem Gong für die Aula, damit es dort beim Essen nicht so laut ist, sollte sich einfach verwirklichen lassen. Aber vielleicht haben unsere Betreuerinnen hier auch noch eine andere tolle Idee?! Und was den Kleinen das Gumpizimmer ist, wäre für die Grossen im Hort ein «Turnraum». Der fehlt auf jeden Fall, verrät uns Noelia. Und wir sind sicher, dass sie mit diesem Wunsch nicht alleine ist. Hier liesse sich allenfalls auch die von Nicolas gewünschte Discokugel installieren. Das wären dann sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe.
Der ewige Schokokuchen
Die Grossen wünschen, die Kleinen zaubern. Unsere Maya würde für die KiTa Flamingos zaubern, weil die so lustig tanzen. Und Vivienne würde mit ihrer Zauberkraft einen Schokokuchen zaubern, der niemals weggeht. Von Isabella bekommen wir ein riesengrosses Herz, und Lio hätte einen Lamborghini für uns. Einfach zauberhaft, oder? Wegwünschen würden sich unsere befragten KiTa-Kinder auch gerne das eine oder andere. Ganz besonders unbeliebt ist das Selber-Anziehen, das Spazierengehen und dass es keinen Fernseher hat. Und trotzdem werden sie vieles vermissen, wenn sie dann bald in den Chindsgi gehen, unsere kleinen grossen KiTa-Kinder. Und ganz besonders doll werden sie «ihre» Betreuerinnen vermissen, da sind sich Maya, Vivienne, Isabella, Finja und Lio absolut einig. Wobei, das grosse gelbe Auto (Bild) zurückzulassen, fällt Maya schon auch schwer. Und beim «Gumpi» und dem Bällebad wäre es schon auch toll, wenn man es mitnehmen könnte … (Fortsetzung folgt)Sandra Parolini, Geschäftsleiterin
Melanie Jänicke, Mitglied des Vorstands
Kurz und bündig
Viele interessante Sachen haben wir von den Kindern in den Interviews erfahren. Und super spannend war es, die KiBe mit ihren Augen betrachten zu dürfen. Für uns eine tolle Gelegenheit, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und zu lernen. Gerne werden wir das auf die eine oder andere Weise wieder tun. Versprochen!Die persönlichen Gespräche haben uns gezeigt, dass die ausserfamiliäre Betreuung im Leben der Kinder eine zentrale Rolle spielt. Umso wichtiger ist es, dass sich die Kinder in dieser Umgebung wohl, sicher, anerkannt und wertgeschätzt fühlen. Je jünger sie sind, desto mehr Unterstützung und Begleitung brauchen sie, wenn sie mit ihrem unermüdlichen Drang die Welt erkunden wollen. Je älter und erwachsener die Kinder werden, umso mehr möchten sie partizipieren, mitreden und mitbestimmen und so den Alltag in der Betreuung mitgestalten. Diesem Wunsch kommen wir nach besten Möglichkeiten gerne nach.
Besonders wichtig ist es, jedem Kind je nach Gemüt, Tagesform und Interesse verschiedene Orte und Materialien zur Verfügung zu stellen, in und mit welchen sie ihre ganz persönlichen Spielwelten entfalten, ihren Bewegungsdrang ausleben und ihrer Fantasie freien Lauf lassen können. Auch ruhige Rückzugsorte, fernab des lauten und bunten Treibens, sind enorm wichtig. Denn jedes Kind ist anders, und auch wir Erwachsenen stehen nicht jeden Tag mit Festtagslaune auf und brauchen einen Platz, an dem wir «wir» sein dürfen.