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Kinderbetreuung: Bericht
vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht9. April 2021
Zu Gast bei Ladina und Valerija
Hinter den Kulissen der Kibe: Als vor 15 Jahren der Mittagstisch in Bergdietikon mit rund 15 Kindern startete, rechnete noch niemand damit, dass 2021 an Spitzentagen für total 120 Kinder und Mitarbeitende frisch gekocht werden würde.
«Hausgemachte Rindshacktätschli (CH) mit Bratkartoffeln und Bratensauce, dazu grüne Bohnen und Blattsalat» – klingt lecker, oder? Die kleinen und grossen Gäste der Kinderbetreuung Bergdietikon durften sich am 12. März auf dieses tolle Mittagessen freuen. Nachlesen können das alle auf der Homepage der KiBe, denn seit Ende November 2020 sind die Menüpläne der nächsten zwei Wochen jeweils unter der Rubrik «Downloads» aufgeschaltet.
«Wir denken, es ist ganz im Sinn der Eltern, im Vorfeld zu wissen, was ihre Sprösslinge in der schulergänzenden Betreuung zu Mittag essen. So kann auch der Menüplan zu Hause mit unserem abgestimmt werden, damit es nicht eintönig wird und die gleichen Gerichte zweimal hintereinander auf den Tisch kommen», erklärt Sandra Parolini, Geschäftsleiterin der KiBe Bergdietikon. «Und auch den Kindern ist das Essen sehr wichtig. Da kenne ich durchaus den Einen oder anderen, der jeweils zu Hause nachfragt, was es denn am nächsten Tag zum Zmittag in der Kinderbetreuung gibt.»
Von 15 auf 120 Mittagessen
In der KiBe-Küche hat sich in den letzten Jahren so Einiges getan. Als vor 15 Jahren der Mittagstisch in Bergdietikon mit rund 15 Kindern startete, rechnete noch niemand damit, dass 2021 an Spitzentagen für total 120 Kinder und Mitarbeitende frisch gekocht werden würde. Damals wurde das Essen von den naheliegenden Restaurants bezogen. Erst später begann man selbst zu kochen, und mit dem Umzug in das Mehrzweckgebäude Schule (MGS) 2014 stand dem KiBe-Küchenteam dann eine grosse, gut ausgebaute Küche zur Verfügung.Um dem stetigen Wachstum und dem eigenen Anspruch, sich immer weiter zu verbessern, gerecht zu werden, war der nächste logische Schritt die Anstellung einer ausgebildeten Kochperson. Im Herbst 2018 übernahm die heute 31-jährige Ladina Ettisberger (Köchin EFZ) das Zepter in der Küche, und seit August 2020 steht mit der 33-jährigen Valerija Mustavar eine weitere ausgebildete Köchin EFZ im Einsatz für die KiBe.
Lecker, gesund und hausgemacht
Ein Blick in ihr Reich zeigt: Das vorhandene Equipment lässt erahnen, dass hier für viele Gäste gekocht wird: mehrere Kühlgeräte, eine Kippbratpfanne, ein grosser Kombidämpfer, und das neuste «Schätzchen» in der Sammlung ist eine als Occasion eingekaufte «Lips»: eine professionelle Rühr-, Schlag- und Knetmaschine, die 20 kg auf einmal schafft. Dank dieser professionellen Ausrüstung und dem sehr gut ausgebildeten Küchenpersonal stehen viele leckere, abwechslungsreiche und hausgemachte Gerichte, inklusive selbst kreierter Zvieris, auf dem Menüplan.«Es ist in unserer Verantwortung, eine gesunde und ausgewogene Ernährung anzubieten», sagt Sandra Parolini. «Kinder brauchen für ihre geistige und körperliche Entwicklung ausreichend Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Um dies gewährleisten zu können, orientieren wir uns an den Richtlinien der Schulgesundheitsdienste der Stadt Zürich für eine gesunde und zahnschonende Ernährung. Und um den Bedürfnissen der Kleinen und der Grösseren im Hort gleichzeitig gerecht zu werden, kochen wir gegebenenfalls etwas Zusätzliches für die kleineren KiTa-Kinder. Und die selbst gemachten, saisongerechten Babybreis für unsere Kleinsten gehören selbstverständlich auch dazu.»
Leidenschaft am Kochtopf
Unsere lebensfrohe Küchenchefin Ladina (rechts im Bild) stammt aus einer Gastrofamilie und hat schon als Kind gerne Küchenluft geschnuppert. Ihr Herz schlägt aber auch für die Kinderbetreuung, und ihr heimlicher Wunsch war es schon immer, ihre beiden Leidenschaften miteinander zu verbinden.Mit unserem Angebot, als Küchenchefin und Mitbetreuerin zu arbeiten, bot sich ihr eine einmalige Gelegenheit. So ist Ladina auch auf den Gruppen anzutreffen und hat soeben ihre Ausbildung zur Fachfrau Betreuung Kind (FaBeK) in Angriff genommen.
Unsere kreative Valerija (links im Bild), Mutter einer einjährigen Tochter und Besitzerin eines Golden Retrievers, war zwölf Jahre stellvertretende Küchenchefin in einem Altersheim. Gebackenes und Süssspeisen sind ihre Spezialität – unsere Kinder kommen daher immer mal wieder in den Genuss von frisch gebackenem Brot und feinen, gefüllten Brötchen. Neben ihrer Tätigkeit in der KiBe leitet sie ihr eigenes Catering-Unternehmen.
Ladina, du bist für die Menüpläne zuständig. Unter welchen Gesichtspunkten gestaltest du diese und was beachtest du dabei?
Ladina: Den Menüplan gestalte ich so, dass es pro Woche zweimal ein Mittagessen mit Fleisch oder Fisch und dreimal ein vegetarisches Gericht gibt. Dazu servieren wir immer Rohkost und Blattsalat, und je nachdem, welches Gericht es gibt, weitere Salate. Wenn es nicht schon im Hauptgang integriert ist, kochen wir immer noch ein separates Gemüse dazu. Selbstverständlich berücksichtigen wir es, wenn sich Kinder wegen Allergien oder aus religiösen Gründen anders ernähren müssen. Beim Hauptgang achte ich darauf, dass nach Möglichkeit die einzelnen Komponenten separiert und nicht gemischt sind. So koche ich z.B. Basmatireis mit Currysauce und Mischgemüse anstatt Gemüsecurry mit Basmatireis. Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied: So hat jedes Kind die Möglichkeit, aus den Komponenten selbst auszuwählen, was es gerne mag.
Das Feedback der kleinen Gäste zeigt mir immer wieder, wie ich es besser für die Kinder machen kann. Sie sind sehr ehrlich und direkt, und so weiss ich schnell, ob ein neues Rezept in der Sammlung bleiben darf oder nicht. Wichtig für mich ist aber, nicht aufzugeben und immer wieder Neues auszuprobieren, sonst gäbe es die ganze Woche Pizza und Spaghetti!
Valerija: Es ist eine grosse Herausforderung, mit nur einem Gericht pro Mahlzeit allen Geschmäckern, Essgewohnheiten und -vorlieben gerecht zu werden. Bei so vielen Kindern ist das fast nicht möglich. Selbst wenn wir einen Kinder-Menü-Klassiker wie Spaghetti mit Tomatensauce kochen, gibt es Kinder, die das nicht gernhaben.
Wie und wo kauft ihr ein? Was beachtet ihr?
Ladina: Wir beide sind Freunde der regionalen und saisonalen Küche. Somit bin ich bestrebt, die Menüpläne saisonal zu gestalten und auch regionale Produkte zu verwenden. Was früher bei den grossen Lebensmittelhändlern persönlich eingekauft wurde, bestelle ich heute bei Saviva. Das ist ein Schweizer Gastrolieferant, der Betriebe mit Getränken, Lebensmitteln und Non-Food-Artikeln beliefert. Dort bestelle ich alle trockenen Lebensmittel, wie zum Beispiel Nudeln und Reis. Andere Produkte bestelle ich auch bei Migros-Online, wie z.B. Zwieback, Blévita und Farmer-Riegel.
Zweimal wöchentlich hole ich alle Frischprodukte wie Gemüse, Früchte und Milchprodukte in der Prodega in Dietikon. Das Rindfleisch beziehen wir hier im Dorf vom Hof Eichenberger. Und natürlich unterstützen wird auch unseren Volg und kaufen dort alles ein, was es für den Zmorge-Tisch braucht.
Das sind wirklich spannende Einblicke, vielen Dank, ihr beiden.
Wenn Sie weitere Fragen an uns und unser Küchenteam haben, kommen Sie gerne auf uns zu.
Sandra Parolini, Geschäftsleiterin
Melanie Jänicke, Mitglied des Vorstands