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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht30. Oktober 2020
Dem Feuer ist Corona egal
Warum es für die Feuerwehr wichtig ist, trotz schwierigen Begleiterscheinungen die Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten. Von einer Hauptübung, die fast ein bisschen zu echt ausfiel.
«Beim Überbrücken eines Fahrzeugs gab es einen Unfall – Feuer und starke Rauchentwicklung in der Tiefgarage in der Überbauung Föhret.» Das war die Übungsanlage für die Hauptübung 2020 der Feuerwehr Bergdietikon. Eine völlig andere Übung – ohne Gäste und ohne Zuschauer. Nur einige wenige direkt betroffene Anwohner waren anwesend. Wo hätten sie auch hingehen sollen bei dieser Brandentwicklung?
Um 19.02 Uhr löste der Übungsleiter Florian Brändli den Alarm aus, und interessanterweise alarmierte gleichzeitig auch ein Anwohner die Feuerwehr in der Annahme, dass es wirklich brenne. Dies ist eine Bestätigung, dass die Übung gut vorbereitet war und richtig echt aussah. Eine zusätzliche Herausforderung für die Alarmstelle, die aber schnell und richtig reagierte – eine Übung und Gott sei Dank kein echter Alarm!
Wie am Schnürchen
Und dann ging es Schlag auf Schlag: Um 19.07 Uhr erschienen die ersten Feuerwehrfrauen und -männer und beschäftigten sich sofort mit einer aufgeregten Anwohnerin, die ihre Freundin samt Kind irgendwo in der Tiefgarage vermisste. Sie beruhigten eine verängstigte Person auf einem Balkon und versuchten erste Rekognoszierungen. Kurz darauf, um 19.09 Uhr, traf der erste Offizier ein, der sofort die Einsatzleitung übernahm, und um 19.10 Uhr kündigte sich das TLF (Tanklöschfahrzeug) mit Blaulicht und Horn an. Für den Einsatzleiter eine nicht ganz einfache Aufgabe, da er kaum Zeit hatte, sich selbst ein Bild zu machen. Ein kurzer unübersichtlicher Moment. Völlig richtig teilte er sofort den weiter eintreffenden Offizieren Abschnitte zu und verschaffte sich somit etwas Luft, um den Einsatz koordiniert zu führen.Und jetzt rollte die Maschinerie «Feuerwehr Bergdietikon» wie am Schnürchen. Die erste Rettung mit Leiter von einem Balkon erwies sich als tückischer als angenommen. Schlechtes Licht, ein nicht ganz so einfacher Boden und die Leiterstellung, die nicht auf Anhieb sass. Doch auch diese Herausforderung wurde schnell, professionell und ohne Hektik gelöst.
Herausforderung für den Atemschutz
Bei einem Brand mit starker Rauchentwicklung in einer Tiefgarage, die man logischerweise nicht in allen Winkeln kennt, ist der Atemschutz extrem gefordert. Leitungen wurden am Eingang der Garage bereitgestellt und den Atemschützlern zum Vorrücken übergeben. Schnell waren die Trupps beim Brandherd und sicherten ihre Kollegen, die sich sofort um die Rettung der bewusstlosen «Automechanikerin» kümmerten und diese Person am Garageneingang den dort wartenden Sanitätern der Intermedic übergaben. Eine kleine Verwirrung entstand, weil die ursprünglich als vermisste Person mit Kind gar nicht gefunden wurde. Aber auch diese Rettung gelang. Die Mutter mit Kind hatte sich im Waschkeller eingeschlossen, um sich vor dem Rauch im Treppenhaus zu schützen. Selbstverständlich alarmierte der Einsatzleiter Atemschutzverstärkung von unserer Stützpunktfeuerwehr, wenn auch nur prophylaktisch.Wie immer und ohne grosses Aufheben hat die Verkehrstruppe für einen sicheren Verkehrsfluss auf der Industriestrasse gesorgt. So konnte die Mannschaft geschützt arbeiten. Das Elektro-Team unternahm derweil alle notwendigen Massnahmen, um die Gebäude stromlos zu machen.
«Maske auf!»
Bei der anschliessenden Übungsbesprechung konnte Florian Brändli sowohl der Mannschaft wie auch den Chargierten, Offizieren und dem Einsatzleiter Christian Rahm ein sehr gutes Zeugnis aussprechen. Für diesen Einsatz gilt für alle: Übung erfüllt!Die erbrachte Leistung war beachtlich, wenn man bedenkt, wie schwierig es in diesem Corona-Jahr war, einen einigermassen geordneten Übungsbetrieb aufrechtzuerhalten. Ausserdem gilt für die Feuerwehr: «Maske auf!» – ob im Einsatz oder während der Übung.
Bei den anschliessenden Beförderungen betonte Kommandant Stefan Brandenburger die Wichtigkeit der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft und der permanenten Übungen und bedankte sich bei seinen Kolleginnen und Kollegen für diesen tollen Einsatz auch im Jahr 2020. Auch Ralf Dörig, Gemeindeamman, Ressortleiter Feuerwehr und Altkommandant, bedankte sich im Namen der ganzen Bevölkerung bei allen Feuerwehrangehörigen für die erbrachten Leistungen im 2020. Schmunzelnd meinte er, in seiner Zeit als Kommandant hätte er damals dafür sorgen müssen, dass Helm und Handschuhe getragen werden, und heute heisst es: Helm, Handschuhe und Maske.
Befördert wurden:
- Yolanda Brandenburger zur Wachtmeisterin; sie wird im nächsten Jahr den Aufbau und die Führung des neu zu bildenden Sanitätskorps übernehmen.
- Reto Vogel zum Gefreiten; als Mitarbeiter des Werkhofs ist er eine der unverzichtbaren Einsatzstützen.
Eine spannende und gut gelungene Hauptübung 2020 – eine ausgezeichnete Stimmung und ganz einfach eine tolle Feuerwehr!
Die Redaktion