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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht28. Oktober 2019
Der Weg ins Stöckli führt über Bergdietikon
Erstmals in ihrer Geschichte hat die Aargauer FDP ihren Parteitag in Bergdietikon abgehalten. Auch der Aargauer Regierungsrat war da.
Am Dienstagabend traf sich der Aargauer Freisinn zum Parteitag in der Aula Bergdietikon. Auf der Traktandenliste standen die Diskussion und allfällige Nomination für den zweiten Wahlgang der Stände- und Regierungsratswahlen. Dass die FDP am 24. November mit Thierry Burkart zur Ausmarchung um die zwei Sitze im Stöckli antreten würde, war schon am Sonntag klar. Burkart hatte das beste Ergebnis erzielt, seine Nomination am Parteitag war Formsache. In seinem Wahlaufruf hielt der Nationalrat fest: «Auch wenn die Ausgangslage sehr gut ist: Gewonnen ist noch nichts. Die anderen Kandidierenden und deren Parteien werden uns nichts schenken.» Für den anstehende Wahl-Hosenlupf übergab FDP-Präsident Lukas Pfisterer dem Schwingerfan Burkart eine Schwingerhose.
Auch die Frage, ob Jeanine Glarner für die FDP im zweiten Regierungsrats-Wahlgang erneut antreten würde, klärte sich vor dem Parteitag. Am Dienstagmorgen verschickte die FDP Aargau eine Mitteilung, in der sie den Verzicht ihrer Kandidatin bekannt gab. Die Freisinnige erreichte im ersten Wahlgang mit knapp 28’000 Stimmen einen Wähleranteil von 15,3 Prozent – das ist das drittbeste Resultat hinter Jean-Pierre Gallati (SVP) und Yvonne Feri (SP). «Für eine aussichtsreiche erfolgversprechende Ausgangslage im zweiten Wahlgang ist das aber zu wenig», schreibt Glarner in einer persönlichen Erklärung auf ihrer Website. Als klar bürgerliche Kandidatin rechts der Mitte – aber liberal verortet – sei sie die Alternative zu SVP-Kandidat Jean-Pierre Gallati gewesen, teilt Glarner mit. «Die SVP, die unserem Kanton ein riesiges Fiasko beschert hat, wurde dafür bei den Regierungsratswahlen nicht abgestraft. Dies wäre aber meine einzige Chance gewesen.» Nun dürfte Glarners Rückzug dazu führen, dass viele ihrer Stimmen im zweiten Wahlgang an Gallati gehen. Eine offizielle Empfehlung gibt die Aargauer FDP jedoch weder für ihn noch für SVP-Ständeratskandidat Hansjörg Knecht ab.
Die FDP-Geschäftsleitung bedauert Glarners Verzicht, kann ihn aber nachvollziehen. Die 35-Jährige sitzt seit 2012 für die FDP im Grossen Rat und ist beim Schweizerischen Ärzteverband für die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Sie kündigt an: «Dem neuen Gesundheitsdirektor oder der neuen Gesundheitsdirektorin werde ich genau auf die Finger schauen.»
Die Bergdietiker FDP freute sich sehr darüber, dass der Parteitag erstmals bei ihr zuhause stattfand. Neben Burkart, Glarner und Lukas Pfisterer, der Präsident der Aargauer FDP, durften der Bergdietiker Gemeindepräsident Ralf Dörig, die Gemeinderätin Françoise Oklé und Gemeinderat Jean-Claude Rebetez (alle FDP) und die weiteren lokalen Parteimitglieder viele weitere Grössen des Aargauer Freisinns begrüssen. Zum Beispiel den Regierungsrat und alt Stadtammann von Baden, Stephan Attiger, oder die alt Regierungsrätin Stephanie Mörikofer, die 1993 als erste Frau in den Aargauer Regierungsrat gewählt wurde, sowie den Wohler Nationalrat Matthias Jauslin.
Verköstigt wurde der Parteitag von Frapolli Catering aus Dietikon und der Firma Chäs & Co. Käsehandel aus Bergdietikon. Als Hauptsponsor agierte Maler Rothe aus Bergdietikon, und der Bergdietiker Gartenbauer Häusermann schmückte den Saal. Nicht zuletzt genoss der Freisinn auch den Ausblick ins nächtlich leuchtende Zürcher Limmattal.
Limmattaler Zeitung vom 24. Oktober 2019 (sam/fh/deg; Bild zVg)