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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht19. August 2019
Wie man aus einer Strassensperrung das Beste herausholt
Am 17. August 2019 fand bei guter Stimmung und mit reichhaltigem kulinarischem Angebot, das von den Anwohnern spontan organisierte Baltenschwiler Strassenfest statt.
Seit Beginn der Bauarbeiten an der Riedwieskreuzung ist die Baltenschwilerstrasse im oberen Teil gesperrt. Es freut die Anwohner, denn es ist massiv ruhiger geworden. Trotzdem glauben viele Auto- und Lastwagenfahrer dem Fahrverbot (Zufahrt bis Baustelle gestattet) einfach nicht. Sie fahren ab und zu sogar im Tempo 30 einfach durch, um kurz darauf wieder zurückzukehren.
Bald nach der Sperrung ist bei einigen Anwohnern eine Idee entstanden: «Warum organisieren wir nicht ein Strassenfest?» Kurzum wurde die Idee in die Tat umgesetzt. Ein Foto, etwas Text, ein Anmeldeformular und schon wurden die Festflyer verteilt: ab dem Fahrverbot bis zur Baustelle!
Und siehe da, im Nu hatten wir etwas in Gang gebracht. 32 Personen meldeten sich für das Fest an. Für das Salat- und Dessert-Teiletebuffet wurden uns feine Sachen angekündigt.
Kühlschränke, Grill, Bänke wurden von der Feuerwehr und von Nachbarn zur Verfügung gestellt. Geschirr, Besteck und Gläser kamen von uns, denn wir wollten unbedingt Wegwerfartikel vermeiden. Getränke wurden organisiert und zum Selbstkostenpreis abgegeben.
Gemeinsam anpacken
Helfende Hände stellten am Nachmittag alles auf, zudem wurde alles liebevoll dekoriert. Obwohl der Wetterbericht keinen Regen angekündigt hatte, tröpfelte es beim Aufstellen der Bänke. Es stellte sich die Frage: «Pavillon aufstellen – ja/nein?» Die Frauen wollten auf der sicheren Seite sein, aber unsere Männer waren der Meinung, dass es nicht nasser werden würde. Später dann, als einmal die Tropfen grösser und dichter wurden und die Bänke doch noch ein Dach bekamen, beschloss Petrus mit dem Tropfen lassen aufzuhören, da er es nicht mehr schaffte unsere Bänke zu treffen. Trotzdem war es dann unter dem schützenden Dach gemütlich.Frischer Brötliduft zog durch unser Haus und mein Magen meldete bereits ein «Hüngerli» an, aber es hiess abwarten. Die Brötli waren ja für den Abend bestimmt. Na ja, trotzdem probierte ich so ein Brötli, da man den Leuten nicht einfach etwas vorsetzen konnte, was man nicht gekostet hatte.
Ab 17 Uhr trudelten die ersten Gäste ein, die mit Sekt und Apéro begrüsst wurden. Das Salat- und Dessertbuffet wurde immer grösser, die frischen Brötchen dufteten und manch ein Magen begann zu knurren. Es war wunderbar, was da alles gebracht wurde. Nach dem Apéro heizten wir den Grill ein und es wurde immer gemütlicher. Sandro führte uns sogar sein Können vor: das Geislechlöpfe.
Seit langer Zeit Nachbarn und doch kennt man sich nicht! An diesem Abend wurden viele neue Bekanntschaften geschlossen und alle blieben bei angeregten Gesprächen lange sitzen. Die letzten paar Gäste halfen dann mit, die Strasse wieder freizugeben. Allen Beteiligten war klar: «Es war toll und muss wiederholt werden!»
Also freuen wir uns auf das Baltenschwiler Strassenfest 2020. Auch wenn wir uns dann vermutlich nicht bis auf die Strasse ausbreiten können. Ausser die Gemeinde würde uns eine halbe Strassensperrung genehmigen.