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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht26. Juni 2019
Zwingli in the rain
Der ökumenische Gesprächskreis begibt sich gemeinsam mit Radiomoderatorin Regi Sager auf die Spuren des Zürcher Reformators. Beschlossen wurde der ökumenische Ausflug ganz im Geist der Reformation mit einem Wurstessen.
Es war ein verregneter Junimorgen, als sich eine stattliche Gruppe beim Hans-Waldmann-Denkmal neben dem Fraumünster versammelte. Bald schon gesellte sich unsere Führerin dazu. Als «Regina Sager» ist sie uns angekündigt worden und unter den Teilnehmenden ging das Gerücht, ob es sich wohl bei ihr um die bekannte SRF-Radiomoderatorin Regi Sager handeln könnte. Tatsächlich, die Stimme unserer fachkundigen Führerin kam manch einem bekannt vor, vertraut aus zahlreichen Radiosendungen.
Und so machten wir uns mit Regi Sager auf den Weg durch das Zürich der Reformationszeit. Bevor Zwingli selbst Gegenstand der Führung wurde, nahm uns Frau Sager mit in den Kreuzgang des Fraumünsters, wo wir Katharina von Zimmern, der letzten Äbtissin des Fraumünsterklosters, die Ehre erwiesen. Sie hatte damals zur Reformationszeit freiwillig auf ihr Amt verzichtet, ihre Nonnen in ein weltliches Leben entlassen und dem Stadtrat von Zürich eigenhändig die Schlüssel ihres Klosters übergeben. Dies tat sie mit den Worten, sie wolle damit «die Stadt vor Unruhe und Ungemach bewahren und tun, was Zürich lieb und dienlich ist».
Neben Zwingli, der sich im Laufe des Spaziergangs immer prominenter in den Vordergrund drängte, begegneten uns auch weitere Gestalten der Reformation wie Zwinglis Mitstreiter Leo Jud, Buchdrucker Froschauer und Zwinglis Frau Anna. Auch die dunklen Seiten der Reformation wurden uns nicht verschwiegen. An der Limmat erinnert ein Gedenkstein an die Täuferführer, welche mit Zwinglis Einwilligung an jener Stelle im Fluss ertränkt worden waren.
Trotz immer stärker strömendem Regen machen die Ausführungen von Regi Sager grossen Spass, und schliesslich fanden wir trockenen Unterschlupf in der Zwinglistube, wo der Reformator selbst vor fast 500 Jahren gelebt hatte.
Beschlossen wurde der ökumenische Ausflug ganz im Geist der Reformation mit einem Wurstessen am Sternengrill beim Bellevue.
Emanuel Memminger (Text + Foto)
Bild: Vor dem Haus des Druckers Froschauer, wo das legendäre Wurstessen einst die Zürcher Reformation so richtig in Gang gebracht hatte.
Bericht: Reformierte Kirchgemeinde