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29. Mai 2019

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Chrütli am Wegesrand – die Landfrauen beim Maibummel

«Ein Gänseblümchen hat fünfmal mehr Vitamin C und dreimal mehr Natriumsalze als ein Kopfsalat.» Allerlei Nützliches konnten die 14 interessierten Landfrauen am Maibummel in Mandach lernen. Und sie verarbeiteten selbst gesammelte Kräuter gleich vor Ort zu würzigen Mitbringseln.

Unzählige Blumen und Blüten in Purpur, Gelb und Grün wogen in der Bise wie Wellen im Meer. Es fand sich kein einziger Grashalm auf der Wiese, dicht an dicht standen Blumen und Kräuter. Grillen zirpten in der wärmenden Sonne. Ein leiser Duft weckte Erinnerungen an vergangene Kindheitstage.

Das war Mandach im Aargau am Mittwoch, 15. Mai 2019: Ein kleines, idyllisches Dorf inmitten von Feldern, Wäldern und Wiesen. 14 Landfrauen aus Bergdietikon hatten sich aufgemacht, um über Wildkräuter etwas zu lernen. Maja Stürmer war dafür die perfekte Führerin. Seit zwanzig Jahren sammelt sie Wildkräuter und verarbeitet diese zu Tees, Salben, Salze und vielem mehr. Im Selbststudium und durchs Ausprobieren hat sie im Lauf der Zeit ein unglaubliches Wissen an Kräutern erworben. Dieses gibt sie in Kräuterwanderungen, Vorträgen und Kochkursen weiter.

Mit Blacke gegen den Tennisarm

«Ein Gänseblümchen hat fünfmal mehr Vitamin C und dreimal mehr Natriumsalze als ein Kopfsalat», erzählte sie, während sie die Landfrauen durch den Ort führte. Immer wieder blieb sie bei Brachflächen und am Wegesrand stehen: Breitwegerich, Karde, Labkraut, Fünf-Finger-Kraut, Habermarch, Baldrian, Erdrauch, Giersch und viele mehr. Zu jedem Kraut wusste sie, wie es schmeckt und gegen was es wirkt. So lernten die Landfrauen unter anderem, dass Blacke schmerzstillend bei Entzündungen und Arthrose wirkt. «Hilft es auch gegen einen Tennisarm?», fragte eine Teilnehmerin. Ja, auch gegen den leidigen Tennisarm, neudeutsch Mausarm, ist eine Salbe aus Blacke ein gutes Heilmittel. Man kann es Gästen und Familienmitgliedern auch zum Essen servieren: Mit Frischkäse gefüllte Blackeblätter eignen sich hervorragend für einen Apéro.

So ging es weiter, während die Frauen die Runde durchs Dorf drehten. Allerlei Nützliches erfuhren sie und mussten dann selbst Hand anlegen. Fleissig sammelten sie unter Anleitung Salbei als Blüte und Blätter, Labkraut und vieles mehr. Zurück auf dem Hof von Maja Stürmer wurde im Kräutergarten weitergesammelt, unter anderem Barbara- und Wasabi-Kraut. Letzteres heisst eigentlich Pfefferkraut, aber da es so sehr nach Wasabi schmeckt, wurde es unter den Landfrauen umbenannt. Insgesamt 150 Wild- und Gartenkräuter wachsen auf Maja Stürmers zwanzig Hektaren Land.

Die gesammelten Kräuter wurden von den Landfrauen nun zu Essig und Salz weiterverarbeitet. Unter gemeinsamen Plaudern und Lachen wurden fix die schönsten Blüten und Blätter in die Flasche geschoben und mit trüben Weisswein-Essig gefüllt. Weitere Blätter und Blüten wurden kleingerupft und in ein halbvolles Glas mit Salz gefüllt: Kurz durchgeschüttelt, ganz mit Salz aufgefüllt – und fertig sind die selbst gemachten Mitbringsel.

Zufrieden setzten sich die Landfrauen zu einem Apéro zusammen. Er fand im warmen und mit Kerzenschein heimelig erleuchteten Kellergewölbe statt. In gemütlicher Runde liessen es sich die Frauen bei Wein, Käse- und Fleischplatten sowie allerlei Feinem aus dem Kräutergarten gutgehen. Frisch gestärkt wurde zum Abschluss in kleinen Grüppchen der Hofladen «Majas Chrüterstübli» heimgesucht. So manches weitere Mitbringsel fand seinen Weg in die Einkaufstaschen der Landfrauen. – Ein gelungener Maibummel 2019, da waren sich alle Teilnehmerinnen einig.



Bericht: Landfrauenverein

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