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vorheriger Bericht zurück zur Liste nächster Bericht9. Mai 2019
Die Bergler Jugend unter sich
Seit der Jugendtreff in den frühen achtziger Jahren zum ersten Mal seine Tore öffnete, hat sich viel gewandelt. Nicht nur geht heute längst die nächste Generation im Jugi ein und aus, sondern auch die Bedürfnisse haben sich gewandelt. Zum Besseren!
Der Jugendtreff Bergdietikon hat eine lange und mehrheitlich erfolgreiche Geschichte hinter sich. Sie begann in den frühen achtziger Jahren mit einer Gruppe von Jugendlichen, die mit einer Unterschriftensammlung auf die Bedürfnisse der Bergdietiker Jugend aufmerksam machte. Beim Gemeinderat traf man auf offene Ohren, und so kam es, dass eine erste Jugendkommission gegründet wurde, die sich dieser Anliegen annehmen sollte. Die Kommission war in ihrer Zusammensetzung der heutigen sehr ähnlich. Am Anfang war man sich nicht einig, wie dieser Treff funktionieren sollte, wie ein Reglement aussehen sollte usw. Aber zusammen mit den Jugendlichen hatte man rasch ein entsprechendes Projekt erarbeitet.
Maria Oklé, Gemeinderätin und zuständig für Soziales, brachte den Stein dann ins Rollen. Armin Sommer, ebenfalls Gemeinderat, konnte durch seine Firma eine alte Baubaracke organisieren. Und so bewilligte die Gemeindeversammlung den Start des Jugendtreffs mit einem Kredit von 18’000 Franken für Fundament und Umgebungsgestaltung. Die Baracke war schnell aufgestellt und die Jugendlichen begannen zusammen mit den Handwerkern, Hand anzulegen: schleifen, malen, dekorieren, einrichten. So entstand der erste Jugendtreff – damals noch rosa gestrichen.
Damals noch die «Töfflibuebe»
Bewegte Geschichten begleiteten den Jugendtreff in seinen Anfangsjahren, ja zeitweise musste sogar ein Ordnungsdienst eingreifen, um nicht zu viele Jugendliche vom Tal zuzulassen. Die damaligen «Töfflibuebe» mit ihren frisierten Mopeds sorgten da und dort für Ärger.Vor etwas mehr als dreizehn Jahren wurde dann Markus Felix mit einem Pensum von dreissig Prozent als Jugendtreffleiter angestellt. Damit begann der professionelle Aufbau des Treffs bis hin zur heutigen Form. Ein Höhepunkt war sicher die Übergabe des neuen Pavillons anlässlich der Eröffnung des Mehrzweckgebäudes Schule im Juni 2014.
Heute ist der Jugendtreff jeden Freitag und an jeweils zwei Samstagen im Monat jeweils von 18.30 bis 22 Uhr geöffnet. Die Samstagsöffnungen werden durch den Jugendtreffleiter bestimmt und bekanntgegeben. Zutritt zum Jugendtreff haben Jugendliche aus Bergdietikon ab 12 Jahren bis zum Erreichen des 16. Altersjahrs.
Rücksicht wird grossgeschrieben, so sind Lärmbelästigungen und laute Anlässe zu unterlassen und Türen und Fenster zu schliessen, sollte überlaute Musik gehört werden. Eine Hilfe ist sicher, dass die heutigen Jugendlichen sportlicher unterwegs sind. So sieht man vor dem Jugendtreff Mountain Bikes anstelle von Töfflis. Und damit ist auch gleichzeitig Alkohol nie ein Thema!
Quatschen statt Gamen
Wer an einem Abend die Gruppe besucht, kann feststellen, dass eine aufgeräumte und freundliche Stimmung vorherrscht. Auf die Frage «Warum geht ihr in den Jugendtreff?» tönt es fast einstimmig: «Es ist schön, Kollegen zu treffen und sich mit ihnen zu unterhalten.» Natürlich ist Gamen ein Thema, aber wichtiger ist das Quatschen, mal albern, mal ernst und auch mal sehr verständlich. Es liegt ganz im Konzept des Leiters, den Jugendlichen Zeit für sich zu geben, ohne diese mit einem Programm auszufüllen – nur entschleunigen, entstressen –, und das kommt sehr gut an. Sogar so gut, dass der Leiter höchst selten mal eingreifen muss. Auf die Frage «Und was wäre euer Wunsch?» kommt es ebenso fast einstimmig: «Ja, längere Öffnungszeiten wären schon schön – aber wir verstehen, dass das schwierig ist.» Einer der Anwesenden meinte: «Wenn ich jetzt länger dableiben darf, müssten ja dann meine Eltern nach dem Jugendtreff auch spätere Ausgangszeiten erlauben und das wäre dann wohl schwierig.» Eine gute Überlegung!Ein Treff in dieser Art lebt vom Wandel, Jugendliche kommen und Jugendliche gehen. Und so kam es, dass eine Zweitnutzung des Jugendtreffs für Ehemalige bewilligt wurde. Diese ist zwar selbstverwaltet, steht aber unter der Verantwortung des Jugendtreffleiters. Selbstverständlich gelten auch für diese Gruppe die Regeln des Jugendtreffs.
Wer mal abends zu Fuss unterwegs ist, stellt fest, dass es sich hier um unsere Jugendlichen aus Bergdietikon handelt, um Jugendliche, die freundlich, aufgestellt und äusserst kommunikativ sind. Die Freude an ihrer neuen Küche im Jugendtreff haben, wo sie nun endlich auch mal Spaghetti kochen oder einen Brunch zubereiten können.
Schön wäre für die Jungen, wenn die Jobbörse von der Bevölkerung auch in Anspruch genommen würde, um das Sackgeld aufbessern zu können. Leider fehlt da noch die notwendige Resonanz. Ein Flyer in alle Haushalte folgt demnächst und soll für die nötige Aufmerksamkeit sorgen.
Zeit, um sich auch mal bei der Jugendkommission und beim Leiter des Jugendtreffs zu bedanken. Für unsere Jugendlichen ist das eine schon fast vorbildliche Organisation!
Die Redaktion