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11. Juli 2018

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Die Fairness fasziniert ihn am Schwingen

Jodok Huber war erfolgreicher Schwinger. Nach der Karriere ging es auch beruflich steil bergauf. Er erklärt, was er vom Sport für seinen weiteren Weg mitgenommen hat.

Der zweijährige Loris und sein siebenjähriger Bruder Leonardo sitzen erwartungsvoll auf den Knien ihres Vaters. Aber lange währt ihre Geduld nicht, denn was da gesprochen wird, ist dann für Kinderohren doch nicht so spannend. Jodok Huber erzählt von seiner Faszination für das Schwingen und von den Herausforderungen, denen er sich als stellvertretender CEO einer Schweizer Recyclingfirma stellen muss.

Die Faszination für das Schwingen packte den Bergdietiker erst spät. In der Rekrutenschule legte ihn sein Korporal bei einem Probeschwingen mit zwei Handgriffen auf den Rücken. «Ich war damals 22 Jahre alt und als gelernter Forstwart voll im Saft, der Korporal ein kleiner Appenzeller. Ich dachte mir, da kann doch etwas nicht stimmen», erinnert sich Huber und lacht. Im Schwingklub Glatt- und Limmattal fand er Gefallen an der Sportart und blieb ihr acht Jahre lang treu. Bis zum Eidgenössischen Kranz brachte er es 2010 in Frauenfeld. «Ein Eidgenosse wollte ich werden, das war mein Ziel.» Brauchtum, Fairness und Kameradschaft hatten es ihm angetan. Neben Technik, Kondition und Ausdauer brauche es Disziplin beim Schwingen, sagt Huber. «Einen starken Willen und Kämpferinstinkt.» Wenn auch noch Talent dazukomme, sei das schön, aber wer weniger davon mitbringe, müsse eben härter trainieren.

Trainiert hat Huber während der Kampfsaison fast täglich. Viel Platz für anderes blieb da nicht, erinnert er sich. Dieses intensive Sportlerleben war irgendwann mit Familie und Beruf nicht mehr zu vereinbaren. Deshalb beendete Jodok Huber 2011 seine sportliche Karriere. Der Limmattaler wurde Vater und bestand die Prüfung zum Verkaufsleiter. Fortan ging die berufliche Karriere steil bergauf. Heute ist Huber stellvertretender CEO einer Schweizer Recyclingfirma. Eine spannende Branche, erzählt er. «Alleine im vergangenen Jahr haben wir 578’000 Tonnen Altmetall bewegt.» Die Firma sammelt und verarbeitet metallhaltige Abfälle aller Art zur Wiederverwertung. «Das Material geht weite Wege, denn in der Schweiz gibt es keine Firma, die Kupfer und Aluminium aufbereitet. Unsere Abnehmer sind im Ausland, in Europa, in Indien, in China.» Jodok Huber ist viel unterwegs, sein Arbeitstag ist getaktet, von morgens früh bis abends spät, oft auch noch am Samstag. Darum holt ihn der Firmenwagen mit Chauffeur morgens manchmal zu Hause ab. «Da kann ich unterwegs arbeiten. Die Nachbarn verstehen das nicht», schmunzelt Huber. «Menschen motivieren, mit einem Team Ziele erreichen, das ist meine Hauptberufung. Ich habe einen spannenden Job, aber die Abstriche, die meine Familie machen muss, sind gross.»

Kritik an Konsumverhalten

Jodok Huber hat einen kritischen Blick auf unser Konsumverhalten. «Wir sind nicht nur Weltmeister im Trennen von Abfall, sondern auch beim Kauf neuer Geräte wie Handys und anderes. Wir produzieren den Abfall, andere Länder brauchen den Rohstoff. Die Aufbereitung findet dann in Billiglohnländern statt. China hat einen extremen Hunger nach Rohstoffen und ist deshalb für uns ein wichtiger Absatzmarkt.» Früher, erzählt Huber, hätten die Schwankungen bei den Rohstoffpreisen den realen Handel abgebildet. Heute sei es die Spekulation, welche die Preise manipuliere. «Die Volatilität ist heute eine ganz andere.» Mit skeptischem Blick verfolgt Huber das politische Weltgeschehen: «Politik und Polemik beeinflussen die Märkte. Die Spekulanten haben ihre Freude daran, für uns, die wir mit dem Material real handeln, ist es ein schwieriges Umfeld.»

Das Schwingen hat Jodok Huber auch beruflich weitergebracht. «Auf ein Ziel fokussieren, die geforderte Leistung erbringen, das lernt man im Sport», sagt er. Fairness und der Kampf Mann gegen Mann haben ihn am Schwingen fasziniert. «Ich konnte nach einem verlorenen Kampf nicht sagen, der Goalie war schuld oder der Mittelfeldspieler. Wenn du im Ring stehst, musst du selber Verantwortung übernehmen.» Fairness findet er auch in der Branche, in der er heute arbeitet: «Viele Geschäfte werden per Handschlag abgeschlossen und manchmal erst einige Tage später schriftlich bestätigt. In der Zwischenzeit handelt man mit Millionenbeträgen. Da gilt, abgemacht ist abgemacht. Die Branche ist klein. Da kennt jeder jeden und man wäre abgeschrieben, verhielte man sich nicht korrekt.»

Kurzer Ausflug in die Politik

Aufgewachsen in Schlieren in einer politisch durch und durch roten Familie, hat es Jodok Huber auf die andere Seite verschlagen. Für die SVP war er kurze Zeit Mitglied der Schulpflege. «Es war eine nervenaufreibende Arbeit», sagt er diplomatisch. «Heute fühle ich mich zu anderen Parteien fast stärker hingezogen.» Für ihn wichtig sei die Sachlage und nicht das Parteiprogramm. «Als die SVP die stärkste Partei wurde, hätte ich erwartet, dass sie mehr Verantwortung übernimmt und endlich die Oppositionsrolle ablegt. Das hat so nicht stattgefunden», meint er bedauernd.

In der Gemeinde Bergdietikon, wo er mit seiner Familie lebt, hat Jodok Huber Wurzeln geschlagen. Im nahen Wald findet er beim Holzen den Ausgleich zu seinem anspruchsvollen Berufsleben. Er ist schnell am Flughafen, schnell in Zürich und schnell in der Innerschweiz. «Das ist für mich optimal.» Den Kontakt zur Schwingerszene hat er nicht verloren. Wenn es zeitlich möglich ist, besucht er Schwingfeste und er engagiert sich als OK-Mitglied für das Dietiker Niklausschwinget. Ob seine drei Buben Loris, Diego und Leonardo aber sportlich einmal in seine Fussstapfen treten und «in die Hosen steigen», wie es im Schwingerjargon heisst, ist Jodok Huber nicht so wichtig. «Hauptsache, sie haben Freude an dem, was sie tun.»

Limmattaler Zeitung vom 10. Juli 2018 (Franziska Schädel)

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