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23. Oktober 2024

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Hier zeigen Frauen ihre Kunst

Am Samstag eröffnete die Kunstgalerie Bachlechner ihre neue Ausstellung «Facetten des Ausdrucks». Von links: Friederike Vesely, Sonja Schmid, Martina Wyss und Corinne Anne Véya freuen sich, ihre Werke zu präsentieren.

Lange standen die Frauen in der Kunstwelt im Schatten der Männer. Das hat sich geändert. Am Samstagabend eröffneten Hanns und Béatrice Bachlechner in ihrer Galerie in Bergdietikon mit einer Vernissage die Ausstellung «Facetten des Eindrucks: Vier Frauen – Vier Perspektiven». Eine aussergewöhnliche Kunstschau: Präsentiert werden ausschliesslich Werke von Künstlerinnen.

«Diese Ausstellung zeigt, wie kraftvoll und vielfältig der Beitrag von Frauen in der Kunst ist», sagte Galerist Hanns Bachlechner bei der Eröffnung am Samstagabend. Die vier Künstlerinnen – Sonja Schmid, Friederike Vesely, Corinne Anne Véya und Martina Wyss – würden eine faszinierende Kombination bilden, da jede ihren eigenen unverwechselbaren Stil mitbringe.

Mit einem Glas Wein in der Hand konnten sich die Gäste dann in der Galerie umsehen. Über zwei Stockwerke hinweg waren die Gemälde von Friederike Vesely und Sonja Schmid sowie die Taschen von Martina Wyss und die Skulpturen von Corinne Anne Véya zu finden.

Das Menschliche und die Natur darstellen

Gleich im Eingang zog die Zürcher Künstlerin Sonja Schmid die Besucherinnen und Besucher mit ihren kraftvollen und emotionalen Gemälden in den Bann. Ihre Werke seien oft Darstellung ihrer Verbundenheit zur Natur, erzählte sie im Gespräch. Bei einer ihrer Serien namens «Nuovi Sentieri» habe sie sich von italienischen Kakteen inspirieren lassen. «Sie sind für mich Symbole von Stärke und Freiheit», sagte Schmid. Sie fokussiere sich auf die abstrakte Malerei und reduziere das Gesehene auf das Essenzielle.

Ebenso faszinierend, aber anders unterwegs ist Friederike Vesely aus Adliswil. Der menschliche Körper sei ihre zentrale Inspiration. Die Künstlerin zeigt Gemälde von Frauen, bei denen das Äussere und das Innere verschmelzen. «Es geht darum, das Menschliche darzustellen, jede Facette der Frau, ohne das Sexuelle im Zentrum zu haben», sagte Vesely über ihre Werke. Dazu gehörten sowohl das Zerbrechliche als auch die Kraft.

Für die Holz- und Raku-Künstlerin Corinne Anne Véya aus Richterswil ist die Zerbrechlichkeit ebenfalls ein zentrales Thema. Für ihre Skulpturen aus Holz arbeitet sie unter anderem mit Kettensägen. «Ich möchte an die Grenze gehen und die Leichtigkeit des Holzes zeigen», sagte Véya. In Kombination mit der Raku-Keramik – eine spezielle japanische Brenntechnik – entstehen ganz besondere Werke.

Ebenfalls aussergewöhnlich sind die Taschen von Martina Wyss. In Zürich und in London zuhause, präsentiert die Designerin ihre Werke zum ersten Mal in der Schweiz. Es sei ganz besonders und anders, in einer Galerie auszustellen, erklärte sie. Bei ihren Handtaschen seien ihr die Nachhaltigkeit und Qualität am wichtigsten, weshalb sie auf handgefertigte Stücke setze.

Gemeinsam Kunst erleben

Für alle vier Frauen sei es eine besondere Freude, gemeinsam auszustellen. Auch die Bachlechners zeigten sich glücklich über den Event. Die Welt der Kunst sei im Wandel, meint Hanns Bachlechner. Es sei spürbar, wie sich der Kunstmarkt verändere und nicht mehr so blühe wie früher. Umso wichtiger seien deswegen Anlässe, bei denen Menschen wieder zusammenkommen und Kunst betrachten.

«Kunst ist nicht nur ein Spiegel unserer Welt, sondern ein Fenster in unentdeckte Weiten. Sie lässt uns das Alltägliche hinterfragen und zeigt uns, dass das Schöne oft im Unbekannten liegt», sagt Bachlechner zum Schluss.

«Facetten des Eindrucks: Vier Frauen – Vier Perspektiven» Die Ausstellung in der Kunstgalerie Bachlechner in Bergdietikon, , dauert noch bis 26. Januar 2025. Öffnungszeiten: Do und Fr 14 bis 20 Uhr, Sa 10 bis 15 Uhr, So 13 bis 16 Uhr.

Limmattaler Zeitung vom 21. Oktober 2024 (Text: Amélie Schneider, Bild: Valentin Hehli)

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